Die Nutzung der seit 2005 verlassenen P-E-E GmbH Bundeswehrkaserne (erst Panzerjäger, zuletzt Luftabwehrrakten) im hessischen Bad Arolsen sorgt offenbar für finanzielle Gräber. Zuerst hatte sich die juwi AG aus Wörrstedt in Rheinland Pfalz verhoben.
Die inzwischen abgesägten Skandal-juwi-Vorstände Diplomökonom Fred Jung (49, Ex-Finanzchef) aus Kirchheimbolanden und Diplomphysiker Matthias August Willenbacher (50, Ex-CEO) aus Mainz hatten als Solar- und Windprojekteentwickler bei P-E-E GmbH wohl nicht so viel Ahnung von Holzheizung.
Sie errichteten 2011 auf dem verlassenen Kasernengelände ein Werk zur Herstellung von Holzbriketts, das 2012 die Produktion aufnahm. Allerdings hatten die Rheinland-Pfälzer die Rechnung ohne den Weltmarkt gemacht.
Sie mussten das Holzbrikettwerk 2015 verkaufen.
Der Nachfolgeinvestor Finanzfachwirt Jochen Stefan Sautter (45) aus Blaustein bei Ulm in Baden-Württemberg, Alleininhaber der Blue Energy Europe GmbH aus der Lise-Meitner-Straße 9 in Ulm, schätzte ein:
Die geplanten Holzspäne-Quader brachten aufgrund der Konkurrenz von billiger Ware nicht die erhofften Einnahmen.
Aber auch Finanzfachwirt Sautter scheint sich dabei finanziell verhoben zu haben.
Jedenfalls kann der Handlungsbevollmächtigte (Prokurist) Sautter die Kauf- und Nachrüstungsschulden für das Holzpelletwerk auf dem alten Kasernengelände in Höhe von 10 Millionen Euro aus dem Jahre 2015 und den Folgejahren nicht aus eigener Kraft zurückbezahlen.
Also schalteten er im Frühjahr 2019 eine große Anzeige in der Waldecker Landeszeitung (das Werk liegt im Waldecker Land unweit von Kassel) und bat um eine Bürgerbeteiligung.
Die Bürger sollen ihm mit einer Bürger-Schwarmfinanzierung die teuren Kredite abnehmen.
Die alten und für Sautter risikobehafteten Kredite von 2015 seien “unnötig teuer”, so Sautter gegenüber der Waldecker Landeszeitung (WLZ).
Für deren Umschuldung würden nun private Kreditgeber gesucht, die mit vier bis 5,8 Prozent Zinsen und einer Laufzeit von vier, sieben oder zehn Jahren und einer Mindestkreditsumme von 10.000 Euro eine ansehnliche Rendite und angeblich volle Grundbuchsicherheit auf die Erbpachtgrundstücke bekämen. Das Unternehmen habe durch die Bürgerbeteiligung ebenfalls einen Zinsvorteil.
Doch das Umschuldungs-Projekt von P-E-E GmbH, steht zumindest für die Bürger, auf sehr wackligen Füßen.
Und das gleich aus mehreren Gründen.
1. Im zwölfseitigen Verkaufs-Expose für das grundschuldbesicherte Gesamt-Darlehen an die Prinz-Eugen-Energiepark GmbH “Gutes Geld für eine gute Zukunft” fehlt das Wort erstrangig.
Grundschuldbesicherung klingt gut. Aber was nützt ein eingetragenes Pfand im Grundbuch, wenn es nicht an erster Stelle steht.
2. Wahre Besitzerin der Prinz-Eugen-Energiepark GmbH ist laut einer Wirtschaftsauskunft zu 100 Prozent eine ETI Malta Limited aus Valletta, die dem Österreicher Andreas Wölfl (41) aus Mitterndorf an der Fischa gehört und den man aus den Paradise Papers kennt, die 2017 von investigativen Journalisten aus New York veröffentlicht worden sind.
Doch Jochen Sautter kommuniziert, dass das Asset dieser Prinz-Eugen-Energiepark GmbH, nämlich das Pelletwerk, seiner Blue Energy Europe GmbH gehört, die er im März 2014 gegründet hat.
Auf der Webseite der Blue Energy Euro GmbH heißt es dazu:
Blue Energy Europe konnte im Juni 2015 die Holz-Pellet-Anlage (HPA) in Bad Arolsen aus einer Sondersituation erwerben.
Nun mag Jochen Sautter zwar der Handlungsbevollmächtigte (Prokurist) der Prinz-Eugen-Energiepark GmbH sein.
Doch bei der Geldbeschaffung hat Sautter seine Prinz-Eugen-Energiepark-Seele an einen Dritten verkauft: