Noch im Juli gab sich Deceha GmbH-Chef Bernd Stille (55) im Gespräch mit GoMoPa.net optimistisch, dass sein Unternehmen gerettet werden könnte – nur einer der vielen Großaufträge, die er in der Pipeline habe, müsse klappen. Die Rettung des Unternehmens war allerdings ein ebenso haltloses Versprechen, genau wie alle anderen Pläne des gelernten Bankers.
Am 10. Juli 2014 hatte der Leipziger Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther endgültig genug von den abenteuerlichen Märchen des Bernd Stille und ordnete die Auflösung der Deceha GmbH an. Die Entscheidung fiel außergewöhnlich schnell, nämlich keine drei Wochen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens unter dem Aktenzeichen 404 IN 735/14.
Für die 14 Gesellschafter der Deceha GmbH sind alle Hoffnungen auf eine Rückführung ihres Investments damit gescheitert.
Telefone und Webseite der Deceha GmbH sind mittlerweile abgeschaltet, der sonst so geschwätzige Chef Stille ist nicht mehr zu sprechen. Dabei hatte der ehemalige Sparkassen-Banker ein stets übersteigertes Mitteilungsbedürfnis gehabt, wenn es um seine hochtrabenden und revolutionären Konzepte ging.
Trotz angeblich vorhandener, milliardenschwerer Aufträge hat Stille die Deceha GmbH an die Wand gefahren.
Als bekannt wurde, dass Stille ein im Juli 2014 die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt hatte, gab sich der Chef des Emissionshauses noch entspannt. Angeblich soll es mehrere laufende Verhandlungen zur Projektierung von Großprojekten im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich gegeben haben. In der Summe soll es um rund 2,5 Milliarden Euro gegangen sein.
Doch Stille hatte nach seiner Darstellung eine langanhaltende Pechsträhne. Ein Vertrag mit der Zentralafrikanischen Republik scheiterte , obwohl schon ein Termin für die Unterschrift gesetzt war, am Ausbruch einer Unruhe, die Stilles Gesprächspartner, den damaligen Präsidenten, das Amt kostete.