Ein gläserner Tempel für die Zhigang Scha Sekte zur Seelenheilung in Berlin Zehlendorf, privates Sportsponsoring oder ein Wassergrundstück in Brandenburg statt eines versprochenen Goldhandels. Gründer der BWF-Stiftung steht unter Betrugsverdacht.
In Hochglanzprospekten hatte die sogenannte Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF-Stiftung) mit Sitz in einer Zehlendorfer Villa seit 2011 geworben:
Wir kaufen Gold für Ihr Geld und erwirtschaften damit die Rendite.
Doch nach 13 Verhandlungsmonaten stellte gestern (24. Juli 2017) der Vorsitzende Richter der 14. Wirtschaftskammer am Landgericht Berlin fest:
Es hat es nie einen Handel mit Gold gegeben.
Das angeblich in einem Hochsicherheitstresor gelagerte pure Gold war Metall mit einem hauchdünnen Goldüberzug aus China geholt, wie das Berlin Journal berichtete.
Der aus dem Ruhrpott stammende, wegen Betruges in der Versicherungsbranche vorbestrafte und unter Bewährung stehende Gründer der BWF-Stiftung Gerald S. (56) soll das Betrugssystem entwickelt haben. Am 30. August 2016 hatte er bereits vor dem Landgericht Berlin ein umfangreiches Geständnis abgelegt und die vorgefundenen 3,6 Tonnen Falschold-Dummys im BWF-Tresor mit einem angeblichen Schutz vor Einbrechern erklärt, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.
Gestern kassierte Gerald S. eine Haftstrafe von 6 Jahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges.
Er wollte die Schuld gegenüber 6.000 Anlegern, die beim Insolvenzverwalter der BWF-Stiftung einen Schaden von 48 Millionen Euro angemeldet haben, ganz allein auf sich nehmen:
Ich bin für die Täuschung allein verantwortlich.
Doch das Gericht sah das anders. Nach Überzeugung der Richter wirkten auch noch drei weitere BWF-Verantwortliche an dem Betrug mit: