Erneut steht der Hamburger Holzimporteur Stephan Bührich (66) wegen Handels mit Blut-Teakholz im Fadenkreuz der Justiz.
Erst am 24. April vor einem Jahr hatte ihn das Hamburger Landgericht wegen “Verstößen gegen ein Einfuhrverbot” von Teakholz aus Myanmar, dem ehemaligen Burma, zu 21 Monate Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt.
Außerdem wurden 3,3 Millionen Euro aus dem Teak-Holzgeschäft seiner 2007 gegründeten Firma WOB Timber GmbH mit Sitz Rote Brücke 6-16 eingezogen. WOB und Bührich hatten nach Überzeugung des Gerichts zwischen 2008 und 2011 mehrfach Teakholz aus Myanmar eingeführt, obwohl die EU wegen blutiger Niederschlagungen von Protesten durch das Militär ein umfassendes Handelsboykott gegen das südostasiatische Land angeordnet hatte.
Während der Verhandlung wurde bekannt, dass WOB das Holz unter anderem mit Zwischenstation in Taiwan nach Deutschland verschiffte, allem Anschein nach, um das Embargo gezielt zu unterlaufen. Das Teak wurde nach minimaler Bearbeitung als aus Taiwan stammend umdeklariert.
Gegen das Urteil ging er in Revision vor den Bundesgerichtshof. Entschieden ist sie noch nicht.
Eine Woche nach der ersten Urteilsverkündung gab Stephan Bührich am 30. April 2021 seinen Titel Honorkonsul der Republik Ghana für den Konsularbezirk Hamburg und Schleswig-Holstein mit Sitz in der Lübecker Straße 1 in Hamburg Sankt Georg zurück – angeblich aus Altersgründen, weil er am 15. Oktober 2020 65 Jahre alt geworden war und den Rücktritt schon seitdem geplant habe.
Gestern Razzia privat und im Geschäft
Gestern nun am 20. April 2022 klopften um 9:02 Uhr drei Beamten der Wasserschutzpolizei an die Tür der Alstervilla des Unternehmers an der feinen Straße Bellevue, in die Bührich in der Vergangenheit schon mal mit 70 Freunden und Förderern der Hamburger Symphoniker private “Musikalische Soirees” mit Symphonikern feierte – Tango der Sponsoren ganz privat.
Die BILD war bei der gestrigen Razzia live dabei.
Hausherr Bührich öffnete den drei Wasserschutzpolizisten selbst – braun gebrannt, im saloppen Jogging-Outfit, die Augen erstaunt aufgerissen.
Zeitgleich wurden auch die Räumlichkeiten der WOB Timber GmbH durchsucht. Die Polizisten dort ließen sich dabei auch die Holzlager zeigen.