Süddeutsche Zeitung10. April 2015 | 10:01 | Lesedauer ca. 4 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Blamiert sich die Süddeutsche Zeitung mit manipulierten Daten?


Nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern, lautet ein alter Spruch aus einer vergangenen Medienzeit, in der man sich noch mit einem Zeitungsblatt den Hintern abwischte. Das Internet hat vieles verändert. Ein moderner Spruch lautet: Das Internet vergisst nie. Wann lernt das auch ein Urgestein wie die Süddeutsche Zeitung aus München?

 

In den letzten fünf Jahren blamierte sich die Süddeutsche Zeitung schon zwei Mal mit falschen Kronzeugen, die behaupteten, der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net habe sie erpresst.

 

Anti-GoMoPa-Kampagne der "Qualitätspresse"Anti-GoMoPa-Kampagne der “Qualitätspresse”

Der eine hieß Felix Kretzschmar und vertrat die Firma Atlantis Exploration AG aus Frankfurt. Gegenüber dem Finanzkorrespondenten Markus Zydra von der Süddeutschen Zeitung erklärte Kretzschmar in Jahr 2010 an Eides statt, GoMoPa.net habe Atlantis an einen “virtuellen Pranger” gestellt und erpresst.

Nach dem Erscheinen des Artikels widerrief Kretzschmar seine Aussage und blieb auch gegenüber der Staatsanwaltschaft bei diesem Widerruf:

 

 

Ich habe mich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung falsch erinnert.

Drei Jahre später folgte in der Süddeutsche Zeitung eine angekündigte Lüge

Im Jahr 2013 tischte derselbe SZ-Korrespondent Zydra dieselbe Story dieses Mal mit der Frankfurter Firma S&K auf.

Deren im selben Jahr verhafteter Chef Stephan Schäfer hatte die Verleumdung von GoMoPa.net geplant und angekündigt. In Einer E-Mail vom 23. Juli 2012 schrieb Schäfer an seinem später ebenfalls verhafteten Kompagnon Jonas Köller (Rechtschreibfehler wurden so belassen):

 

sollten wir vielleicht sogar selber aktiv in den medien verbreiten das wir erpresst werden von maurischat? Dann haben seine berichte gegen uns keine wirkung mehr!?

Trotz dieser zwei peinlichen Zeitungsenten scheute sich die Süddeutsche Zeitung nicht davor, diese Story auch noch ein drittes Mal zu probieren:

Diesmal Mal ohne Namen von Zeugen, wohl aus Vorsicht, damit sie nicht wieder platzen können. Und mit Daten, die augenscheinlich manipuliert worden sind, wie man in Ausschnitten sehen konnte, die die Süddeutsche Zeitung an das Fernsehmagazin ZAPP weitergab, welches dann Teile der Dokumente in einer Sendung am 1. April 2015 zeigte.

 

Zwei Screenshots von ein und derselben ZAPP-Sendung. Der rechte Screenshot zeigte die 1. Fassung vom 1. April 2015. Man sieht einen Daumen (roter Pfeil) und mehrere Stempel (roter Kreis). Der linke Screenshot zeigt die 2. Fassung vom 2. April 2015. Das Dokument ist verschwommen, aber der Daumen ist weg. Auch muss man sich weiter über vier verschiedene Stempel auf angeblich sensiblen Unterlagen wundern (roter Kreis).Zwei Screenshots von ein und derselben ZAPP-Sendung. Der rechte Screenshot zeigte die 1. Fassung vom ... mehrZwei Screenshots von ein und derselben ZAPP-Sendung. Der rechte Screenshot zeigte die 1. Fassung vom 1. April 2015. Man sieht einen Daumen (roter Pfeil) und mehrere Stempel (roter Kreis). Der linke Screenshot zeigt die 2. Fassung vom 2. April 2015. Das Dokument ist verschwommen, aber der Daumen ist weg. Auch muss man sich weiter über vier verschiedene Stempel auf angeblich sensiblen Unterlagen wundern (roter Kreis).

Eigenartigerweise war ein Dokument kreuz und quer mit vier verschiedenen Stempeln zu sehen, in einer Art, wie man es von Schulkindern kennt, die ihre selbstgeschnitzten Kartoffeldruck-Stempel ausprobieren wollten. Dies sollte wohl unterstreichen, dass die Unterlagen echt sind.

Genauso unwirklich war in der ersten Ausstrahlung der Sendung auf einem Blatt ein Daumen zu sehen, der dort beim vermutlichen Abfotografieren des Dokumentes mit abgelichtet worden ist. In einer späteren Ausstrahlung der Sendung war der Daumen auf demselben Dokument verschwunden.

ZAPP, das Medienmagazin des Norddeutschen Rundfunks NDR, sprach bei der Berichterstattung gegen GoMoPa.net von “mutigen Journalisten”.

Der ehemalige Redakteur der Süddeutschen Zeitung (SZ) Sebastian Heiser, der viele Redaktionskonferenzen bei der SZ mitgeschnitten hat, zitiert eine SZ-Reporterin mit den Worten:

Das hat mit Journalismus manchmal nichts mehr zu tun, was wir hier machen.

Ein SZ-Redakteur aus dem Investigativteam, hat, nachdem die Süddeutsche Zeitung GoMoPa.net Ende März 2015 einen Fragenkatalog über die Zusammenarbeit mit Firmen geschickt hatte (sinngemäß zusammengefasst) gesagt:

Es gebe ein recht umfangreiches Datenmaterial.

Die Antworten von GoMoPa.net seien egal, da die Story eh steht und groß aufgemacht wird.

Doch der ausführende SZ-Redakteur Christoph Giesen konnte wohl nicht das liefern, was man in der Chefetage erwartet hatte. Immer wieder wurde an der Fassung herumgefeilt, die am 8. April 2015 erstmals veröffentlicht wurde.

Die Überschrift wurde drei Mal entschärft und entpersonalisiert. Am Ende waren die Geschäfte von GoMoPa.net nur noch “eigentümlich.”

Um die Geschichte nicht ganz im Weichspülgang zu verlieren, wurden wieder Passagen gestrichen, die GoMoPa.net wohl zu wohlwollend behandelten.

Zum Beispiel, dass alle angeschriebenen Firmen, einige wurden in dem SZ-Artikel auch namentlich genannt, mit der Arbeit von GoMoPa.net sehr zufrieden waren. Diese Aussage wurde bei der Süddeutschen in der zweiten Fassung gestrichen.

Immerhin blieb in der letzten Fassung noch übrig:

SZ und NDR haben mehr als ein Dutzend Firmen, die mit Gomopa einen Beratungsvertrag abgeschlossen haben, per E-Mail kontaktiert. Keines der Unternehmen kritisierte in seiner schriftlichen Antwort den Geschäftspartner Gomopa.

Doch weil das ja nicht die erhoffte Antwort für die geplante Schmutz-Kampagne gegen GoMoPa.net war, verfiel man auf einen faulen Trick. Hat man keine Zeugen, kann man ja auch welche erfinden.

Die im Kampagneboot sitzende Tagesschau erfand einfach einen Zeugen und nannte ihn Karl Kärtner.

Der Süddeutschen war dieser Karl Kärtner wohl zu dämlich. Sie kam auf eine andere, möglicherweise überzeugendere Idee, nämlich einfach anonyme Anrufer zu “zitieren”. Die Namenlosen könnten ja alles Mögliche behaupten, ohne, dass man das Gegenteil beweisen könnte. Zum Beispiel, wie es nun in der letzten Artikelfassung heißt:

Telefonisch meldeten sich jedoch mehrere der angefragten Firmen zurück.

“Natürlich werde ich von denen erpresst”, sagt ein Unternehmer.

“Die machen dich fertig, da hast du keine Chance”, meint ein anderer.

“Der Graumarktpate Maurischat” könne Misstrauen säen und Vertrauen wiederherstellen, sagt er.

Natürlich sind sich die Profis der Süddeutschen bewusst, wie wenig beweiskräftig solche Aussagen sind.

Die Süddeutsche Zeitung versuchte, die Glaubhaftigkeit einer Erpressung herstellen zu können, indem sie einfach behauptete:

Hunderte Seiten an internen Unterlagen und E-Mails zeigen das.

Und warum zeigt dann die SZ keine dieser Seiten oder E-Mails? Die Ausschnitte, die man im NDR-Magazin ZAPP sehen konnte, liefern für die Erpressungs-These keinen Beweis. Schlimmer noch zeigen diese Dokumente deutliche Spuren primitiver handgemachter Manipulationen. Nun denn…




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