Steht das angekündigte 30 Quadratmeter feuerfeste und wasserdichte Papierwabenhaus von BeeComp für 8.000 Euro aus Schwaben zum Einsatz in Krisengebieten vor dem Aus?
Finanzberater Rainer Otto Völmle (60) aus Filderstadt in Baden-Württemberg arbeitet mit seinem Kompetenzteam seit 4 Jahren an den Maschinen zur Herstellung solcher Modulhäuser aus getränktem und gefaltetem Altpapier. Doch die bisherigen Fertigungsfirmen RH Industries GmbH aus Hückeswagen in NRW und world of composites der Erfinder-Familie um Fred Wolf aus Wertheim in Baden-Württemberg sind pleite.
Zur Geldbeschaffung (vorbörslicher Aktienverkauf) hatte Völmle eigens im Januar 2016 in Texas in Houston eine BeeComp Technologies Inc. gegründet.
Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt allerdings seit über einem Jahr gegen
« den BeeComp CEO Völmle, der die BeeComp-Geschäfte quasi von seinem Küchentisch in Filderstadt (Managementzentrale Silminger Hauptstraße 35/2) leitet sowie
« dessen Tochter Alexandra Völmle und gegen
« die zum Management gehörende Chef-Aktienverkäuferin, die aus Sarajevo stammende Nermina Ganibegovic (41) aus Neuss in NRW (Inhaberin der Vermögensverwaltung und des Finanzvertriebes Fiducia GmbH aus der Erkrather Straße 365 in Düsseldorf),
wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung und anderer Delikte, Aktenzeichen: 18 Js 328/18.
Sitzen die Aktionäre, die an Völmles Idee glaubten, nun auf einem Berg wertloser und nicht handelbarer vorbörslicher BeeComp Aktien?
Viele Anleger hatten die Aktien zum Ausgabepreis von rund 6,50 US-Dollar das Stück gekauft. Der erste Börsengang war vor 2 Jahren geplant und sollte ihnen eine Wertsteigerung auf 16,50 US-Dollar bescheren. Der Börsengang fand nicht statt.
Der nächste angekündigte Termin war im Herbst 2019 und sollte eine Wertsteigerung auf 80 US-Dollar bringen. Auch der fiel aus.
Der Gründungsaktionär und Papierwabenentwickler Herbert Gundelsheimer (66) aus Bischberg in Bayern, der schon nach zehn Monaten im Oktober 2016 die Zusammenarbeit mit seinem Duzfreund Rainer Otto Völmle wieder beendet hatte, schätzt heute auf Beecomp.de ein:
Es gibt Schätzungen von verschiedenen Seiten, dass aus Aktienverkäufen bis zu 6 Millionen US Dollar (5,38 Millionen Euro) der BeeComp zugeflossen sein sollen.
Was wurde mit diesem Kapital geschaffen?
« Eine Musteranlage, die nach Auskunft des Erbauers Wolf 100.000 Euro gekostet hat.
« Und eine schöne Website.
Das bedeutet, dass die bisherigen Aktionäre einen Kapitalverlust von zirka 95 % zu beklagen haben.
Und nachdem die BeeComp selbst angibt, derzeit von einem Börsengang Abstand zu nehmen, steht auch nicht zu erwarten, dass dieser Verlust jemals ausgeglichen werden wird.
Das ist die Realität, der sich ein Aktionär der BeeComp stellen muss!
Das Ganze erinnert stark an Wabengerd.
Der aus Lübeck stammende Diplomingenieur Gerd Niemöller (Wabengerd), der ins Schweizerische Schaffhausen verzogen war, hatte 2009 seine SwissCell-Paneele zum Patent angemeldet – eine in Harz getränkte Papierwabe, aus der man ein stabiles, wasserdichtes und feuerfestes Wohnhäuschen für unter 4.000 Euro bauen könnte.
Auch hier gab es ein Musterhaus in Kiel.
Die Firma The Wall AG, die im Jahre 2008 zur Finanzierung und Entwicklung der Wabenpresse gegründet wurde, sowie die parallel dazu in Kiel eingerichtete Produktionsfirma Technik-Pool-Holding (TPH) Swiss GmbH mussten 2011 in der Schweiz Konkurs und in Deutschland Insolvenz anmelden.
Mehr als 400 Aktionäre haben 8,5 Millionen Schweizer Franken (damals rund 7 Millionen Euro) verloren. Vier Ulmer Privatkreditgeber verloren zusätzlich 900.000 Euro. Die zur Geldbeschaffung und Vermarktung außerdem gegründete Consido AG in Schaffhausen hatte darüber hinaus von neuen Geldgebern 1,2 Millionen Euro in das Firmengeflecht von Niemöller gepumpt und musste dieses Geld abschreiben. Selbst der Patentanwalt blieb am Ende auf einer offenen Honorarrechnung von 70.000 Euro sitzen.
Mehrheitsaktionär Niemöller sah sich allerdings nicht als Täter, sondern selbst als Opfer: “Ich war selber Aktionär und habe das Risiko mitgetragen, wie alle anderen auch”, teilte er GoMoPa.net mit.
Auch CEO Völmle, der 25 Prozent der BeeComp Aktien besitzen soll, konterte auf der ordentlichen Hauptversammlung am 24. Oktober 2019 im BeeComp Entwicklungszentrum bei der Firma WLS-tec Joachim Wolf in der Willy-Brandt-Straße 12 im badenwürttembergischen Wertheim:
Das Unternehmen ist zum Zeitpunkt dieser Hauptversammlung nahezu schuldenfrei.
Dazu merkt Gründungsaktionär Gundelsheimer an:
Der Hinweis von Herrn Völmle, die BeeComp Technologies sei schuldenfrei, scheint mir, reines Wunschdenken zu sein.
Wenn im Mai 2019 eine Liquidität von 600.000 USD (best case) und 125.000 USD (worst case) vorhanden war und davon – nach Aussagen von Fred Wolf im August 2019 – für die Fertigstellung der Musteranlage noch 60.000 Euro benötigt worden sind, so kommt man unter Abzug der gerichtlich festgestellten Forderung des Herrn Fünfgeld gegenüber der BeeComp Technologies von rund 100.000 Euro zu einem Kassenbestand von nahe NULL …
Der BeeComp-Exmanager Thomas Fünfgeld aus Lörrach in Baden-Württemberg gewann am 26. November 2019 rechtswirksam nun auch in 2. Instanz vor dem Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg – Kammern Freiburg – 9. Kammer einen Schadensersatzprozess (Aktenzeichen: 9 Ta 7/19)
« gegen den BeeComp CEO Völmle und
« den BeeComp-Technikvorstand Diplom-Ingenieur Udo G. Wulf (73) aus Schwentinental in Schleswig Holstein (zugleich Vorstand des White Pearl Gold- and Countryclubs e.V., Kieler Straße 53, in Rendsburg)
wegen eines Anstellungsvertrages als Geschäftsführer bei der BeeComp Production Supply GmbH in Bremen vom 12. Mai 2017.
Die BeeComp Production Supply GmbH wurde, wie der Vorsitzende Richter Tillmanns feststellte, “aus nicht dargelegten Gründen” nie gegründet.
Gründungsaktionär Gundelsheimer weiter: