Was hat die Apella AG aus Neubrandenburg falsch gemacht? Als einer der wenigen ostdeutschen Maklerpools betreut die 1993 gegründete Apella rund 4.000 angeschlossene Makler und verwaltet insgesamt knapp eine Milliarden Euro im Bereich Investmentfonds.
Bei der Maklerumfrage 2021 der Branchenbriefe kapital-markt intern und versicherungstip aus Düsseldorf rutschte der Maklerpool aus der Mecklenburgischen Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern im Ranking unter 18 deutschlandweiten Wettbewerbern vom einstigen Mittelfeld auf den vorletzten Platz ab.
Nur noch die schleswig-holsteinische Qualitypool GmbH aus Lübeck unter Leitung von Jörg Haffner und Norbert Schmitt – ein Tochterunternehmen der MDAX-notierten Hypoport SE aus Lübeck – schnitt schlechter ab und bildete in der Gunst der deutschlandweit befragten Makler das Schlusslicht im Jahr 2021.
Letzteres war wohl zumindest für den Branchendienst k-mi keine Überraschung, denn k-mi kommentierte den allerletzten Rang so:
Bei der Hypoport-Tochter Qualitypool zeigt sich, mit Firmenzukäufen allein lässt sich noch keine Zufriedenheit beim Vertriebspartner einkaufen.
Strategie und Kompetenz schlägt in der Regel das Prinzip Gießkanne.
Der Absturz der Apella AG vom Mittelfeld im Jahr 2020 in die Schlußliga überraschte dann aber schon.
Denn Guntram Schloß (51) aus Altenhagen in der Mecklenburgischen-Seenplatte, Vorstandsvorsitzender der Apella AG, hatte im vorigen Jahr gegenüber k-mi noch auf die selbst entwickelten IT-Systeme verwiesen, wodurch der Pool “zukünftig auch als Dienstleister für unsere Wettbewerber eine Rolle spielen” will.
Zum Herzstück zählte Apella das komplett neu gestaltete MaklerServiceCenter, mit dem sich Apella als “Marktführer in Punkto Einfachheit” sieht.
Und auch der an der Uni Hamburg studierte Volkswirtschaftler und neue Apella AG-Gesamt-Vertriebs- und Marketingboss Torsten Jasper (34) hatte sich noch Ende letzten Jahres gegenüber FONDS professionell kämpferisch gezeigt:
Ich will erreichen, dass jeder Makler Apella kennt.
Wir haben so viel zu bieten, was Makler da draußen noch gar nicht wissen:
Vom komplett onlinebasierten Maklerverwaltungsprogramm über vollintegrierte Vergleichsrechner bis hin zu persönlichen Ansprechpartnern.
Doch das Makler-Echo fällt für Apella AG akuell überwiegend nicht gut aus:
Ein mögliches Problem: Zu viel Technik und zu wenig Kompetenz?
Ein Münchener Berater sieht es so: