Bei der Finanzvermittlerin Apano GmbH aus dem Heiligen Weg 8 bis 11 in Dortmund geht es mit dem Angebot von Anleihen für Wasseraufbereitungsprojekte in Kanada oder für Staudämme zur Stromerzeugung in den USA seit mitte 2016 Schlag auf Schlag.
Doch bei der inzwischen fünften apano Wasser Infrastruktur Anleihe 4 (die Reihe fing erst bei der zweiten Anleihe zu zählen an) mit einem Zielvolumen von 100 Millionen Euro halten sich die Anleger trotz pünktlich gezahlter Zinsen der Vorgänger-Anleihen mit frischem Kapital zurück.

Apano GmbH musste deshalb “einmalig” die Zeichnungsfrist der neuen Anleihe auf den 28. Januar 2019 verlängern.
Eigentlich endete die Zeichnungsfrist für die apano Wasser-Infrastruktur-Anleihe 4 schon am 17. Dezember 2018, in die Anleger ab 5.000 Euro plus bis zu 5 Prozent Agio einsteigen können. Prognostiziert wird eine jährliche Ausschüttung von 5,5 Prozent sowie die Rückzahlung des Investitionskapitals nach 7 Jahren. Das Laufzeitende ist zum 22. Dezember 2025 geplant.
Warum das Platzierungsziel nicht erreicht wurde, liegt möglicherweise daran, dass etlichen potentiellen Anlegern klar wurde, dass die Initiatorin apano das Risiko der Rückzahlung der Nachrangdarlehen komplett ausgelagert hat und dabei dennoch beachtlich verdient: apano kassiert an Initialkosten 2 Prozent des Gesamtbeteiligungsvolumens plus des 2 bis 5prozentigen Agios sowie jährlich laufende Kosten von 0,95 Prozent.
Die Anleger müssen sich im Streitfall an eine luxemburgische Gesellschaft namens Opus – Chartered Issuances S.A. als Emittentin wenden, die die Investorengelder nach luxemburgischen Recht verbrieft. Die Verbriefungsgesellschaft kassiert dafür 0,3 Prozent von der Gesamtbeteiliungssumme und laufende Kosten von jährlich 0,35 Prozent.
Aber nicht mal von ihr hängen Rückzahlung und Zins am Ende wirklich ab.
Die Apano GmbH schreibt dazu auf ihrer Homepage:
Die tatsächliche Verzinsung und die Rückzahlung sind abhängig von der Entwicklung der Referenzanlagen.
Und die Auswahl und Kontrolle dieser Refrenzanlagen obliegt ausgerechnet dem Schweizer Assetmanager Signina Capital AG aus Zürich unter Leitung von Ex-UBS-Banker Martin Klöck, der Signina im Jahr 2006 mitgegründet hat. Er kassiert pro Jahr 1,25 Prozent vom Gesamtbeteiligungsvolumen.
Hier haben die Dortmunder Anleihen-Initiatoren wohl den Bock zum Gärtner gemacht.
Denn die Signina Capital AG ließ bereits den Nordamerika-Wasserfonds Leonidas VII H2O aus dem fränkischen Emissionshaus Leonidas Associates GmbH als Partner und Portfoliomanager salopp ausgedrückt absaufen, indem Signina die Objektgesellschaften in einen Liechtensteiner Signina Fonds einbrachte, der zwangsabgewickelt wurde, wie GoMoPa berichtete.
Laut Leonidas erfolgte zum Jahreswechsel 2014/2015 “auf Anraten von Signina” die “komplette Einbringung und Umwandlung aller direkt gehaltenen Beteiligungen und Wertpapiere von Leonidas Associates VII H2O KGaA in den Signina Capital Funds AGmvK – SC Water Infrastructure FL”, sowie kurz danach die “Umschichtung des Luxemburger Signina-Fonds in die Signina Capital Funds AGmvK nach Liechtenstein”. Mit katastrophalen Folgen für die Kommanditisten, wie wir gleich sehen werden.