Die ARD-Dokumentation “René Benko: Der Zocker und die Politik” wirft einen kritischen Blick auf die Verbindungen zwischen dem Tiroler Immobilienmagnaten René Benko und hochrangigen Politikern in Deutschland und Österreich. Die Autoren Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann legen dar, wie Benkos Signa Holding durch ein komplexes Netzwerk aus politischen Beziehungen und umstrittenen Geschäftspraktiken expandierte, was nun nach der Insolvenz des Konzerns im November 2023 besondere Brisanz erhält.

Im Zentrum der Untersuchung steht, wie Benko es verstand, politische Entscheidungsträger für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei fällt besonders der Fall des Elbtowers ins Auge, ein Projekt, das von Olaf Scholz in seiner Zeit als Hamburger Bürgermeister trotz Benkos vorheriger Verurteilung wegen Bestechung und eines unterlegenen Kaufangebots für das Grundstück genehmigt wurde. Diese und weitere Fälle, wie die Verbindungen zu Alfred Gusenbauer, Sebastian Kurz und weiteren politischen Größen, zeichnen ein Bild von Benko als jemandem, der geschickt politische Einflüsse nutzt, um seine Geschäftsinteressen voranzutreiben.

Die Dokumentation beleuchtet auch, wie Signa während der Corona-Krise trotz prekärer finanzieller Lage beträchtliche staatliche Hilfen erhielt und kurz darauf Benko einen teuren Kunstkauf tätigte, was Fragen zur Angemessenheit und Kontrolle solcher Unterstützungen aufwirft. Die Pleite von Galeria Kaufhof, trotz massiver Staatshilfen, unterstreicht die Kritik an der finanziellen Nachhaltigkeit von Benkos Geschäftsmodell.

Die Autoren stellen die Frage, ob die aufgedeckten Verflechtungen und das daraus resultierende Finanzdesaster letztlich ohne Konsequenzen bleiben werden, ein Szenario, das angesichts der bisherigen Entwicklungen nicht unwahrscheinlich erscheint. Die Dokumentation endet mit der skeptischen Feststellung, dass das “Milliardenspiel” von René Benko möglicherweise beendet ist, was eher eine Hoffnung als eine Gewissheit darstellt.