Der Zander-Startup-Gründer Hans Joachim Acksteiner (Deutsche Edelfisch) will in Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) Zander in einer 6.000 Quadratmeter großen Industriehalle in einem geschlossenen Aquakultur-Kreislauf züchten und als schlachtreifen Lebendfisch verkaufen.
So eine Halle kostet laut seiner Vorplanung 7 Millionen Euro. Der Europäische Meeres-Fischereifonds würde die Halle sogar mit 2,48 Millionen Euro fördern. Das Geld bräuchte nicht einmal zurückgezahlt werden. Das Fördergeld fließt abe erst, wenn die Halle steht und funktioniert.
Acksteiner hat keine 7 Millionen Euro.
Acksteiner ist Mitbesitzer der Axxel Fitness für Alle GmbH in der Boschstraße 6 in Puchheim (Bayern). Die 1999 gegründete Fitness-Center-Betreiberin wird seit 2005 von dem Polen Bernhard Alfonds Ziaja (88) aus Dlugoleka geleitet. Ziaja veröffentlichte bislang nur einen Geschäftsbericht. Für das betreffende Jahr 2006 erzielte er einen Überschuss von rund 342.000 Euro. Seit 2009 wird die Axxel Fitness für Alle GmbH liquidiert. Die Domain www.axxel24.de steht zum Verkauf.
Acksteiner hat das Berliner Zander-Startup Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG im Juni 2017 gemeinsam mit der aus Berlin stammenden Yvette Sindilariu-Kurrek (44) gegründet, die inzwischen in Spiez im Schweizer Kanton Bern lebt.
Muttergesellschaft des Berliner Startups ist eine ZKSC Management AG mit Sitz in der Hautpstraße 5 in Meggen im Schweizer Kanton Luzern. Ackstein und Sindilariu-Kurrek sind deren Verwaltungsräte.
Auch Yvette Sindilariu-Kurrek kommt aus dem Fitness-Bereich.
Gemeinsam führen Acksteiner und Sindilariu-Kurrek seit 2009 die easyFit Sportmanagement GmbH zum Betreiben von Sportanlagen und Fitnesszentren in der Winkler Straße 14 in Berlin Grunewald.
Laut den letzten veröffentlichten Jahresabschlüssen ist die Firma seit 2016 bilanziell überschuldet. Der Internetauftritt www.easyfit.info ist bei GoDaddy wieder frei verfügbar.
Für das Zander-Startup versucht Hans-Joachim Acksteiner nun seit November 2017 bislang erfolglos, Genussrechte in einer Gesamthöhe von 8,9 Millionen Euro plus Agio von 5 Prozent (445.000 Euro) zu verkaufen.
Die erste Runde, sie endete im Oktober 2018, ging in die Hose.
Nur ein einziger Anleger kaufte 2.000 Genussrechte zu je einem Euro.
Er sieht sein Geld nicht wieder, wenn die Halle nicht gebaut wird. Eine Rückabwicklung ist bei dem Genussrecht nicht vorgesehen.
Acksteiner & Co. konnten den bisherigen Geschäftsbetrieb nur mit drei Darlehen aus eigener Tasche von insgesamt 185.000 Euro am Leben erhalten.
Acksteiner musste im Sommer 2018 seine gesamte Vorplanung für eine Zander-Indoor-Aquakultur-Kreislaufanlage an einen außenstehenden Privatinvestor verkaufen, der nun ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern eine Zander-Zuchthalle errichten will. Praktisch in Konkurrenz zu Acksteiner. Acksteiners im Jahr 2014 gegründete Vorplanungsgesellschaft hieß Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. KG.
Deren Nachfolgegesellschaft Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG brachte am 25. März 2019 einen Fortführungsprojekt für dasselbe Vorhaben aus dem Jahr 2017 heraus und versucht nun, in einer 2. Runde doch noch die nötigen Genussrechte für den Bau einer eigenen Halle zu verkaufen.
Doch bereits im Oktober 2018 zum Ende der ersten Runde hatte Werteanalyst Philip Nerb aus Cham im Schweizer Kanton Zug beklagt, dass Projektleiter Hans Joachim Acksteiner einen Dienstleistungsvertrag gebrochen habe und prophezeite dem Unterfangen bei einem weiterhin fehlenden Vertrieb eine Totgeburt:
Die Anbieterin weist zwei massive Schwächen auf:
Der Vertrieb ist nach rund 1 Jahr immer noch nicht aufgebaut, daher besteht die große Gefahr einer Totgeburt.
Zweitens zeigt Hr. Acksteiner als Projektverantwortlicher die in meinen 15 Jahren Tätigkeit schlechteste Kommunikationsqualität aller Anbieter auf.
Noch nie habe ich erlebt, daß nach monatelanger mangelhafter Kommunikation ein Entscheidungsträger schriftliche Verträge gebrochen hat.
Erlebe ich Derartiges, kann ein potentieller Anleger im Zweifel viel unangenehmere Erfahrungen machen.
Da die Anbieterin im Bereich Kommunikation durch jeden Belastungstest gefallen ist, kann ich nur ausdrücklich vor einer Beteiligung warnen.
Acksteiner unternahm erste Anstrengungen für einen Vertriebsaufbau. Immerhin will Acksteiner eine Provision von 15 Prozent an den Vermittler zahlen.