Die ShareWood Switzerland AG aus Zürich (Seestraße 473) darf ab sofort in Deutschland keine Vermögensanlagen mehr in Form von Direktinvestments in brasilianische Teak-, Eukalyptus- und Balsa-Bäume zum Erwerb anbieten.
Wie die Bonner Finanzmarktaufsicht BaFin am gestrigen 21. Mai 2019 bekanntgab, hat sie am 14. Mai 2019 das öffentliche Angebot dieser Vermögensanlagen wegen Verstoßes gegen das Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) untersagt.
Die Untersagung erfolgte, weil die ShareWood Switzerland AG keine von der BaFin gebilligten Verkaufsprospekte für diese Vermögensanlagen veröffentlicht hat, die die nach dem VermAnlG erforderlichen Angaben enthalten.
Der Bescheid der BaFin ist sofort vollziehbar, aber noch nicht bestandskräftig.
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA weiß noch nicht, ob sie einschreitet. Bei Firmen wie ShareWood müsse zuerst geprüft werden, ob sie unter das Finanzmarktaufsichtsgesetz fallen oder nicht, sagte FINMA-Sprecher Tobias Lux im Schweizer Radio.
Mehr als 100 Millionen Schweizer Franken (88,82 Millionen Euro) hat das Unternehmen ShareWood Switzerland AG mit Peter Möckli (55) als CEO und Inhaber in den letzten 12 Jahren von Kleinanlegern eingesammelt.
“Erträge, die in den Himmel wachsen.” So wirbt die Sharewood Switzerland AG für ihre Baumplantagen. Für 32.000 Franken (28.425 Euro) kann man Teak-Bäume in einer Plantage in Brasilien kaufen. Eukalyptus-Bäume gibt’s schon für “günstige” 18.000 Franken (15.989 Euro). Angelockt werden die Investoren mit Rendite-Versprechen von bis zu neun Prozent im Jahr.
Doch wie GoMoPa berichtete, stellte sich im letzten Jahr heraus, dass es an den prognostizierten Renditen gewaltig hapert.
Allein 2.300 Anleger haben von der ShareWood Switzerland AG für 12 Millionen Euro Balsa-Bäume gekauft, die sich als praktisch wertlos herausstellten.
Die Balsabäume waren 2015 zwar erntereif, konnten aber wegen eines drastischen Holz-Preisverfalls von 50 Prozent und mehr nicht vermarktet werden. Das leichteste Holz der Welt ist auch nicht lagerfähig. Und je länger man mit dem Schlagen der Balsabäume wartet, desto mehr verliert es an Qualität und kann überhaupt nicht mehr verkauft oder verarbeitet werden.
Den Anlegern war eine Jahresrendite von 6 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt. Nun bekommen sie, wie es aussieht, nicht mal ihr Geld zurück.
Die angebliche Absicherung der Bauminvestments durch eine Stiftung der ShareWood Switzerland AG erweist sich in diesem Fall als Luftnummer.
Das Garantieversprechen lautete:
Mit dem Stiftungsvermögen werden die Pflege und Vermarktung Ihrer Bäume finanziert. Damit ist die Werterhaltung Ihrer Investition über den gesamten Wachstumszyklus und über die Schlussernte hinaus garantiert.
Für Sharewood kommt es trotz der Garantieversprechen auch nicht in Frage, die Bäume unzufriedener Kunden wieder zurückzukaufen. “Das ist nicht unser Geschäftsmodell”, sagte Möckli dazu. Immerhin stellte er eine Online-Verkaufsbörse in Aussicht.
Bei Teakholz hatte die ShareWood Switzerland AG sogar mit einer Rendite von bis zu 12 Prozent im Jahr geworben.
Allerdings hält ShareWood auch beim Teak die Versprechungen nicht: