Die bilanziell überschuldete Pro Ventus GmbH aus Unterfranken verkauft Silbermünzen für 40 Euro, die eigentlich nur 15,70 Euro wert sind. Die Macher Frank Bonifer und Frank Schwarzkopf garantieren dem Kunden, dass er die Münzen fünf Jahre später für 50 Euro wieder verkaufen kann – allerdings an eine andere Firma in der Schweiz, die offenbar nur aus einem Briefkasten besteht.
Die Pro Ventus GmbH sitzt in Großostheim in Unterfranken. Die Firma tritt als “Die Silberprofis” auf und wirbt mit dem Slogan “Vermögen retten – In Silber investieren”. Der Kunde kann beispielsweise für 1.000 Euro die “Crash-Box” kaufen, das sind 25 Silbermünzen (1 Unze Maple Leaf). Dies entspricht einem Preis von 40 Euro pro Münze.
Bei anderen Anbietern kostet ein Maple Leaf (1 Unze Silber) aktuell um die 15,70 Euro. Bei den Silberprofis von Pro Ventus zahlt man mehr als 2,5-mal so viel. Diesen hohen Preis rechtfertigen die Silberprofis damit, dass sie den Kunden eine Verzinsung garantieren. Dies soll über zwei miteinander verbundene Verträge geschehen.
Erster Vertrag: Der Kunde erwirbt die Silbermünzen von der Pro Ventus GmbH für 1.000 Euro.
Zweiter Vertrag: Dem Kunden wird garantiert, dass er die Münzen fünf Jahre später für 1.250 Euro wieder verkaufen kann, und zwar an die Pro Silber GmbH in Winterthur in der Schweiz. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 5 Prozent.
Einziger Gesellschafter von Pro Ventus und bis 2012 Geschäftsführer ist beziehungsweise war Frank Gottfried Bonifer (47) aus Großostheim. Geschäftsführer ist Frank Schwarzkopf (50) aus Elsenfeld in Unterfranken.
Die letzte veröffentlichte Bilanz ist von 2011. Damals fiel das Eigenkapital um 87.000 Euro auf minus 41.000 Euro. Pro Ventus war also schon damals bilanziell überschuldet.