Für 4,5 Millionen Euro sollte die Thiede-Villa, auch bekannt als Liebermann-Villa, Am Großen Wannsee 40 in Berlin an den Düsseldorfer Unternehmer Dr. Michael Krause (38) verkauft werden. Die Staatsanwaltschaft Hof warf Dr. Krause vor, er habe die 3,7 Millionen Euro von der NKD-Tochterfirma Sun Fortune in Hongkong an eine erst kurz vor der Tansaktion gegründete Firma namens Zarando auf Zypern überwiesen.
Doch bevor die Millionen an den Besitzer Wirtschaftsprofessor und Mäzen Dr. Jörg Thiede (77) fließen konnten und somit den Kaufvertrag besiegelt hätten, beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Hof in Bayern das Geld, weil ein Großteil schmutziges Geld gewesen sein soll, das sich der Unternehmer Dr. Krause von seinem Arbeitgeber, dem Textildiscounter NKD Vertriebs GmbH, abgezweigt haben soll.
An dem Immobilien-Deal sei nach Informationen der Berliner Zeitung auch ein Ex-Vorstand des Berliner Skandal-Unternehmens GRÜEZI Real Estate AG beteiligt, die ihre Immobiliengeschäfte über ein Geflecht von Briefkastenfirmen auf Zypern leitete. Über die GRÜEZI ist auch im Jahr 2011 der Berliner Verbraucherschutz-Senator Michael Braun (CDU) gestürzt und musste nach 12 Tagen zurücktreten, weil er als Notar Immobilienverträge zum Nachteil der GRÜEZI-Kunden beurkundet hatte.
Zwei Ex-Vorständen, acht Vertrieblern, einem Notar und einem Gutachter wird seit dem 23. April 2015 vor dem Landgericht Berlin wegen mutmaßlichen Immobilienbetruges in Millionenhöhe der Strafprozess gemacht.
Bei einer Razzia am 6. Mai 2014 bei der GRÜEZI fand die Berliner Staatsanwaltschaft einen Rückabwicklungsvertrag für den Kauf der Thiede-Villa am Wannsee durch Dr. Michael Krause.
Dr. Krause wurde am 28. April 2015 nach 13 Monaten Verhandlungsdauer, währenddessen Dr. Krause in Untersuchungshaft saß, vom Landgericht Hof wegen Unterschlagung von 3,7 Millionen Euro zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Verteidiger hatten Freispruch gefordert und kündigten gegen das Urteil Revision an.
Dr. Krause hatte bis zum Schluss behauptet, die 3,7 Millionen Euro seien für den Ankauf von Informationen über Konkurrenten nach Zypern geflossen.
Die Staatsanwaltschaft Hof warf Dr. Krause vor, er habe die 3,7 Millionen Euro von der NKD-Tochterfirma Sun Fortune in Hongkong an eine erst kurz vor der Tansaktion gegründete Firma namens Zarando auf Zypern überwiesen. Diese Firma gehört Krauses langjährigem Freund Michael J. aus Oldenburg, der nach Dubai abgetaucht sei.