Wohl aus Versehen, wie GoMoPa berichtete, haben die Initiatoren ihren Anlegern im Dashboard selbst mitgeteilt, was ihr Minerva Trading Bot in Wahrheit ist: ein illegales Schneeballsystem (Ponzi).
In einem Screenshot, den Investor Jürgen G. machte, war auf Minvervatradingbot.com/Dashboard kurz nach dem Start im Dezember 2018 für ein angebliches HIGH YIELD Investment mit vermeintlich 5 Prozent Rendite pro Woche noch folgende Dachzeile zu lesen:
Minerva Trading – eigentlich nur ein Ponzi, aber wir verkaufen es so, wie wenn es real wäre.
Während sich GoMoPa in seinem vorangegangenen Artikel damit befasste, dass bei der Muttergesellschaft dieses Minerva Trading Bots, der CMC INVEST aus Montenegro, 6,5 Millionen Euro von 1.000 Investoren abhanden gekommen sein sollen, geht es in dem heutigen Bericht um die Drahtzieher der Minerva-MLM-Pyramide.
Gründer und Präsident von CMC INVEST (Crypto Market Consulting) und dessen Projekt Minerva Trading Bot ist der Österreicher Gregor Maihart (54) aus Baden bei Wien.
Er ist kein unbeschriebens Blatt.
In der Vergangenheit hat er mehre Network-Marketings beworben, die sich später als mutmassliche Betrugssysteme erwiesen.
Beispiele für seine Betätigungsfelder als Vertriebspartner sind mutmassliche Scams wie Questra/AGAM, FiveWinds, Optioment, USI-Tech und andere sogenannte HYIPS (HIGH YIELD Investment Program – angebliche Investmentangebote, die tatsächlich Schneeballsysteme sind).
Eine Google-Suche liefert auch andere Unternehmen wie eine Miet-Werkstatt, welche ebenfalls gescheitert sein soll.
Questra und AGAM/FiveWinds konnten ihre Versprechen nicht einhalten.
Die 2009 in Madrid gegründete Questra World (ab 2017 in QW LianoraSwiss S.A: umbenannt) und ihr Assetmanager AGAM (ab 2017 FiveWinds) wussten, wie man Vertriebspartner anlockt.
Questra bot Vertriebspartnern angeblich zinsfreie Hauskredite oder bot auch den Kauf eines neuen Autos an.
Kunden konnten Management-Leistungs-Koffer von angeblich 25 Trading-Teams kaufen. Es gab Koffer für 90 Euro oder auch für 500.000 Euro. Neue Partner wurden per Affiliate Marketing Plan rekrutiert.
Die Koffer sollten pro Woche 4 bis 6 Prozent Profit ausschütten. Über einen Versicherungsfonds seien angeblich 55 Millionen Euro abgesichert.
Der Internetplattform Cashfreak.de schrieb am 6. Juli 2017:
Ein- und Auszahlungen sind nun bei Questra/AGAM seit sechs Wochen nicht mehr möglich. Seitens des Unternehmens beantragte Lizenzierungen lassen auf sich warten. Auch wenn es möglich wäre, warnen wir deshalb derzeit von einer Investition in AGAM.
Doch mit der Umwandlung der AGAM (Atlantic Global Asset Management) mit Sitz im atlantischen Inselstaat Kapverden vor der Westküste Afrikas in FiveWinds Asset Management wollte man alle Probleme lösen.
Empfehler Gregor Maihart versprach über seinen Facebook-Account im Oktober 2017:
So Leute! Es ist soweit! Unsere neue Bank FiveWinds zahlt demnächst aus!!!!
Im Februar 2018 warnte Franz Valandro vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Vorarlberg:
Questra ist ein System, das vorgibt, Finanzinvestitionen anzubieten.
In Wirklichkeit, und das bestätigen die Warnungen von verschiedenen Finanzmarktaufsichten in Europa. handelt es sich bei Questra aber um ein Schneeballystem, wo es darum geht, möglichst viel Geld den Anlegern aus der Tasche zu ziehen und scheinbar dann zu investieren.
Questra ist ein System, das neue Anleger dringend braucht, weil mit dem Geld der neuen Anleger die vormaligen Anleger ausbezahlt werden…
Darauf weisen Rückmeldungen von Konsumenten ganz klar hin…
Uns ist auch bekannt, dass sich schon zahlreiche Geschädigte gemeldet haben bei der Finanzmarktaufsicht. Und es immer wieder zu Fällen kommt, wo Leute das Geld nicht ausbezahlt bekommen und darauf drängen, dass das Geld ausbezahlt wird, und sie das Geld dann nicht bekommen.
Zur FiveWind Asset Management führte die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin bei ihrem Verbot vom 21. August 2018 aus:
Es ist keine konkrete Anlagestrategie erkennbar…
Sie handeln … unerlaubt.
FiveWinds keine echte Bank
Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA teilte in einer Investorenwarnung am 27. April 2019 mit, dass die FiveWinds Asset Management
nicht berechtigt ist, konzessionspflichtige Bankgeschäfte in Österreich zu erbringen.
Es ist dem Anbieter daher die Entgegennahme fremder Gelder zur Verwaltung gemäß § 1 Abs. 1 Z 1 erster Fall BWG nicht gestattet.
Und auch Optioment war alles andere als sicher: