Die angeblichen Experten der Erfurter m.o.s. Eurofinanzhaus GmbH & Co. KG sowie m.o.s. Euro Plus I GmbH & Co. KG, der baden-württembergische Sales-Manager Ludwig Mateka (64) aus Umkirch, der thüringische Diplombankfachwirt Thomas Otterbach (57) aus Erfurt und der Erfurter Rechtsanwalt Peter Stuhlinger (59), haben seit 2006 Anleger geworben und ihnen eine sagenhafte Rendite von 2 Prozent pro Monat versprochen.
Hierbei sollten Anlagen bei den hauseigenen und steuersparenden Firmen Gersal Ltd. und Siolest Ltd. in Zypern getätigt werden.
Mit der Streuung des Kapitals in Immobilien, Bergbaurechten und Gemälden und der Anlage in hochverzinsliche türkische Staatsanleihen könnten solche Renditen erzielt werden. Untermauert wurde diese Renditeerwartung mit einem Hebel von 1 zu 2, der dann aufgrund des jetzt niedrigen Zinsniveaus zu der jährlichen Rendite von 24 % für die Anleger geführt hätte.
Mateka, Otterbach und Stuhlinger (m.o.s.) wollten die “S-Klasse für Anleger” oberhalb von 200.000 Euro anbieten.
Vermittler, die ihnen solche Anleger ins Haus lieferten, sollten Provisionen zwischenen 4 und 5,5 Prozent (ohne 34c Gewerbeordnung) und zwischen 7 und 8,5 Prozent (mit 34c) erhalten. Dazu sollte noch eine jährliche Bestandsprovision von 2 Prozent fließen.
“Rein theoretisch und rechnerisch ging diese Wette auch auf”, meint der Freiburger Anleger-Rechtsanwalt Gerhard Bongarth.
Nach Erkenntnissen der thüringischen Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Wirtschaftsstrafsachen und IT-Kriminalität in Mühlhausen sollen die drei Verantwortlichen entgegen der Zusicherung aus den Geschäftsbesorgungs- beziehungsweise Beteiligungsverträgen mit der GERSAL Ltd. oder der SIOLEST Ltd. jedoch nur Bruchteile des durch die Anleger anvertrauten Vermögens tatsächlich in die oben aufgeführten Beteiligungen investiert haben.
Nach jahrelangen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Mühlhausen gegen die drei Haupt-Verantwortlichen der Erfurter m.o.s. Eurofinanzhaus Gruppe Anklage erhoben.
Nach Informationen von MDR THÜRINGEN wirft die Staatsanwaltschaft Mühlhausen den drei Männern banden- und gewerbsmäßigen Betrug vor.
Sie sollen zwischen 2006 bis 2014 Kapitalanlegern Renditen vorgetäuscht haben, ohne die eingeworbenen Gelder entsprechend angelegt zu haben. Bekannt seien 194 Anleger, denen Gewinne von bis zu 24 Prozent in Aussicht gestellt wurden, wenn sie in die beiden Unternehmen in Zypern investierten.
Bei diesen Firmen soll es sich um Briefkastenfirmen gehandelt haben.
Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen wirft den Beschuldigten Ludwig Mateka, Thomas Otterbach und Rechtsanwalt Peter Stuhlinger vor, Anlegern die Kapitalanlagemöglichkeiten, unter anderem bei den zypriotischen Gesellschaften, als “sehr sichere” Anlagen dargestellt zu haben, um sie zum Erwerb entsprechender “Beteiligungen” zu bewegen.
Die vereinbarten monatlichen hohen Zinszahlungen seien als “garantiert” hingestellt worden.
Als Vermögensverwalterin wurde mit der Varengold Wertpapierhandelsbank AG in Hamburg geworben.
Aber nur die die Hälfte der Einnahmen floss zurück: