Der in München lebende Österreicher Johann Jank (49) war von seinem selbst ausgetüftelten Devisen-Trading-Programm so sehr überzeugt, dass er Anlegern für sein Tradingkonto bei der dänischen Saxo Bank in Kopenhagen monatliche Gewinne von 2 Prozent in Aussicht stellte. Und damit keiner der Investoren in Deutschland Steuern zahlen müsste, gründete Jank im April 2008 eigens im Null-Steuerparadies Tortola auf den Britischen Jungferninseln in der Karibik den Hedgefonds JJM Centurion Fund Limited.
Damit Jank auf seine Gebühren und Erfolgsprämien (Performance Fee) nur maximal 2 Prozent Steuern zahlen muss, siedelte Jank den von ihm geführten Fondsadministrator mit dem Namen IFCE Fund Service auf der niederländischen Steueroase Curacao an.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft München I habe das Trading-Programm von Anfang an nur gefloppt. Anderthalb Jahre zockte der Münchener Fondsdirektor und alleinige Kontoberechtigte auf dem Tradingkonto. Im September 2009 soll er die Handelstätigkeiten eingestellt haben.
Wohl, ohne den deutschen Anlegern und den Wirtschaftsprüfern auf Tortola reinen Wein einzuschenken. Ganz im Gegenteil, soll er, um die Anleger bei Zahllaune zu halten, am heimischen Laptop Kontoauszüge und Performance-Kurven der Saxo Bank gefälscht haben.
Von Mai 2008 bis Juni 2010 soll Jank unter Mithilfe seiner österreichischen Lebensgefährtin und Münchener JJM Centurion Fund Limited-Ko-Direktorin Maria Gapp (48) von 29 Anlegern rund 5,84 Millionen Euro eingesammelt haben.
Als vier größere Anleger ihr Guthaben auf dem Papier ausgezahlt haben wollte, musste Jank passen. Die vier Anleger leiteten im Oktober 2010 ein vorläufiges Liquidationsverfahren ein.