Sie thront in der 22. und natürlich obersten Etage des gläsernen EY-Towers über Düsseldorf und nennt sich “die Dealmakerin”.
Yi Sun, 41, Unternehmensberaterin bei der EY Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf dem Graf-Adolf-Platz 15 der NRW-Landeshauptstadt.
Laut Stern-Reporterin Karin Stawski laufe es für die in Shanghai aufgewachsene Yi Sun in Deutschland fantastisch.
11 Milliarden Euro investierten Chinesen 2016 insgesamt in Deutschland, zehnmal so viel wie im Vorjahr. Die größte Übernahme: der Augsburger Roboterhersteller Kuka AG für 4,7 Milliarden US-Dollar (rund 4,42 Milliarden Euro) im Sommer 2016 durch die chinesische Midea Group Co. Ltd. aus Foshan, die Klimaanlagen, Lüftungen und Heizungen produziert. In der Branche ist es üblich, dass bei jedem erfolgreichen Deal bis zu fünf Prozent der Kaufsumme an die Berater fließen.
Dieser Deal ging zwar nicht auf ihre Kappe, aber allein an zehn Übernahmen mit jeweils mindestens dreistelligem Millionenvolumen war Sun im deutschsprachigen Raum beteiligt. Wie etwa an der Übernahme der Offshore-Parks WindMW, zweier Firmen des Müllrecyclers Alba, des Staplerhersteller Kion, des Abfallkonzerns EEW oder des Tierfutterherstellers Gimborn aus Emmerich am Rhein, der zuvor Tschechen gehört hatte.
Das Investitionsprogramm der Chinesen heißt “Made in China 2025” und sieht vor, dass insbesondere “Hidden Champions” des deutschen Mittelstandes von chinesischen (Staats-)Investoren gekauft werden sollen.
Neben den deutschen Mitarbeitern gehören 45 Chinesen zu ihrem Team “Transaktionsberatung: Übernahme deutscher Firmen.”
Doch seit neuestem beklagt Yi Sun, die eigentlich mit ihrer 16jährigen Tochter ganz in Deutschland bleiben will (mit 20 kam sie zum BWL-Studium nach Düsseldorf), einen Gegenwind: