Zehn Jahre hat das Team um den begeisterten Segler, Gleitschirmpiloten und Luftfahrtingenieur Dr. Alexander Bormann (51) von der EnerKite GmbH aus Kleinmachnow in Brandenburg und seit neuestem mit einem Labor in der Ackerstraße 76 in Berlin Gesundbrunnen an einem fliegenden Windstrom-Prototypen gearbeitet.
Einem Ultraleicht-Fluglenkdrachen, der von einem Drehkran mit Seilen wie an einer Drachenschnur in 200 bis 300 Meter Höhe hinaufgeschickt wird, dort quer zum Wind mit hoher Geschwindigkeit immer wieder Achten fliegt und durch die entstehende hohe Zugkraft über die Seile eine Generatorwinde antreibt, die im Container am Boden Strom erzeugt.
Die Vision: Der Windstrom-Drache könnte beispielsweise auf einer einsamen Insel den Dieselnotstromaggregator ersetzen. Er könnte täglich 50 E-Autos vollladen und könnte im Jahr 200.000 Liter Diesel einsparen.
Dafür werden Investoren gesucht.
Die hessische Crowdinvesting-Plattform FunderNation.eu aus Bensheim-Auerbach steht bei der Verbraucherzentrale Brandenburg im Ruf, ihren Projektanbietern zu mitreißenden Geschichten zu raten, “um ganz am Ende daran erinnert zu werden, dass die Investoren eine Rückzahlung und Rendite erwarten”, wie der Vorsitzende der Verbraucherzentrale, Anwalt Jochen Resch bereits im vorigen Sommer einschätzte.
Eine solche mitreißende Geschichte bot beispielsweise die süddeutsche Kneissl Industriebedarf GmbH aus Königshofen. Sie wollte im dritten Jahrzehnt ihres Bestehens mit Hilfe von Crowdinvestoren für ihre Gewerbekunden und anspruchsvolle Privatkunden einen Onlineshop eröffnen. Kneissl24 sollte der einfachste Online-Shop der Welt werden. Das Darlehen sollte für den Ausbau des Online-Shops genutzt werden und um die Lagerkapazitäten für eine breitere Produktpalette und schnelle Lieferfähigkeit zu erhöhen. Die Firma hat wohl die Komplexität des Unterfangens unterschätzt. Zweieinhalb Jahre vor Rückzahlung des Crowd-Investings ging Kneissl im Januar 2019 pleite.
Die Enerkite GmbH muss auch am 1. Dezember 2020 ein partiarisches Crowd-Nachrangsdarlehen in Gesamthöhe von 320.900 Euro zurückzahlen, das die Enerkite GmbH 2018 auf FunderNation.eu einsammelte. Das Geld diente zur Konstruktion des Prototypens mit der Bezeichnung EK 200 FP.
Von einer Marktreife ist EnerKite noch weit entfernt.
Der Gründer und CEO Alexander Bormann schätzt heute auf FunderNation.eu ein:
In den vergangenen Jahren mussten wir einerseits Rückschläge und Verzögerungen verkraften…
Auch andere Windunternehmer forschen weltweit an einem ähnlichen Flug-Stromernte-System: