Die britische Finanzaufsicht FCA hat die Aviva Investors, eine Tochter der sechstgrößten Versicherungsgruppe der Welt Aviva plc., wegen Ungleichbehandlung von Anlegern der hauseigenen Fonds, zur Zahlung von rund 200 Millionen Euro verdonnert. Das Urteil könnte Signalwirkung für weitere Emittenten haben.
Es sind fast 300 Milliarden Euro, die Anleger weltweit in Produkte der Aviva Investors angelegt haben. Mehr als 1.000 Mitarbeiter verwalten in 19 Ländern diverse Publikums- und Spezialfonds. Das Portfolio reicht von großen “Flagship-Fonds”, die unter dauerhafter medialer Beobachtung stehen, bis hin zu kleinen Fonds, die in Nischenmärkten agieren und nur Fachleuten bekannt sind.
Offenbar konnten die Entscheider der Aviva Investors einer naheliegenden Versuchung nicht widerstehen und haben sich damit in einen nicht lösbaren Interessenskonflikt begeben. Die britische Finanzaufsicht sieht es als erwiesen an, dass die Ergebnisse der verwalteten Fonds teilweise zu Ungunsten der Anleger manipuliert hat.
Das System funktionierte vor allem dadurch, dass die verschiedenen Fonds häufig in dieselben Assets und Aktien investierten.