Lösung in Sicht: Insolvenzverwalter plant Verkauf des Elbtowers in Hamburg

Die monatelange Ruhe auf der Baustelle des Elbtowers in Hamburg könnte bald ein Ende haben, da der Berliner Sanierungsexperte Torsten Martini als Insolvenzverwalter der Elbtower-Projektgesellschaft plant, einen Käufer für das Filetgrundstück zu finden. Die wankende Immobiliengruppe Signa, zu der die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG gehört, hat kürzlich Insolvenz angemeldet, und Martini sieht nun den Verkauf des Projekts als beste Lösung, um die Interessen der Gläubiger zu wahren.

Martini betont die Dringlichkeit des Verkaufs, um die Kosten des Stillstands auf der Baustelle zu minimieren. Der weltweit operierende Immobiliendienstleiter CBRE wird bei der Suche nach potenziellen Investoren helfen, und der Verkaufsprozess soll Mitte März beginnen. Der Insolvenzverwalter hat keine konkrete Preisvorstellung und wird den Preis dem Markt überlassen.

Die genaue Höhe der Verbindlichkeiten der Elbtower-Gesellschaft ist derzeit noch unklar und wird sich während des Insolvenzverfahrens herausstellen. Martini wird die Forderungen der Gläubiger prüfen, sobald sie angemeldet wurden.

Die Hansestadt Hamburg sieht den Elbtower als privatwirtschaftliches Projekt an und erwartet daher eine privatwirtschaftliche Lösung für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten. Sollte keine tragfähige Lösung gefunden werden, behält sich die Stadt das Recht vor, das Projekt gemäß dem Grundstückskaufvertrag zwischen Stadt und Signa zurückzukaufen.

Die Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft widersprechen jedoch der Erwartung eines zügigen Verkaufs des Elbtowers und verweisen auf den Kaufvertrag, der einen Weiterverkauf bis ein Jahr nach Fertigstellung untersagt. Die Zustimmung des Senats wäre erforderlich, um diese Verfügung zu umgehen. Heike Sudmann, Stadtentwicklungsexpertin der Linken, warnt vor einem spekulativen Weiterverkauf und fordert den Senat auf, eine Lösung zu finden, die nicht allein auf politischen Kalkül beruht.

Mit dem Start des Verkaufsprozesses durch Martini und CBRE rückt eine Lösung für das Debakel um den Elbtower näher. Die kommenden Monate werden zeigen, ob ein Käufer gefunden wird und die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden können.