Bill Hwang, Gründer des im März 2021 kollabierten Investmenthauses Archegos Capital Management, und sein ehemaliger Finanzvorstand Patrick Halligan wurden kürzlich für schuldig befunden, ihre Geschäftspartner, darunter Credit Suisse und UBS, betrogen zu haben. Die beiden hatten über die Handelsaktivitäten von Archegos sowie das Risikoniveau im Portfolio gelogen. Zusätzlich wurde Hwang der Aktienkursmanipulation beschuldigt, insbesondere bei den Titeln der ehemaligen Viacom CBS. Beide Männer wurden auch wegen Beteiligung an einer Verschwörung zur Erpressung verurteilt.
Für jede der Anklagen steht eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis im Raum. Der US-Bezirksrichter Alvin Hellerstein hat den 28. Oktober als Termin für die Verkündung des Strafmaßes festgesetzt. Hwang bleibt gegen eine Kaution von 100 Millionen US-Dollar auf freiem Fuß, welche durch fünf Millionen Dollar in bar und zwei Immobilien abgesichert ist. Halligan bleibt gegen eine Kaution von einer Million Dollar zunächst frei.
Während der Urteilsverkündung zeigte Hwang keine Regung. Mit einer Plastikwasserflasche in der Hand starrte er geradeaus. Halligan saß mit gefalteten Händen im Schoß und warf einen kurzen Blick auf die Jury, bevor er den Kopf senkte. Nachdem das Urteil verlesen war, stand Hwang auf und begrüßte seine Frau sowie andere Unterstützer herzlich, bevor er den Gerichtssaal verließ. Seine Anwälte lehnten eine Stellungnahme ab, und Hwang weigerte sich, Fragen zu beantworten, als er das Gerichtsgebäude verließ.