Immobilienkrise führt zu massiver Bankenkrise – Die Immobilienkrise hat eine schwerwiegende Bankenkrise ausgelöst. Innerhalb einer Woche im Juni mussten 40 regionale Banken schließen, was einen möglicherweise verhängnisvollen Dominoeffekt ausgelöst hat.

Schließung der Jiangxi Bank of China

Unter den betroffenen Banken befindet sich die Jiangxi Bank of China, eine Geschäftsbank der Provinz Jiangxi und Mitglied des chinesischen Bankenverbands. Der Zusammenbruch dieser Bank hat die ohnehin komplexe Situation im chinesischen Bankensektor weiter verschärft. Berichten zufolge stürmten besorgte Kunden die Bank, um ihr Geld abzuheben, nachdem Gerüchte über einen Konkurs kursierten. Zuvor hatte die Bank angekündigt, dass ihre Gewinne aufgrund von Problemen mit Kundenzahlungen um 30 Prozent sinken könnten.

Medienberichte deuten darauf hin, dass weitere 3.800 Banken im ländlichen China ebenfalls vom Konkurs bedroht sind. Diese Banken verfügen über Vermögenswerte von insgesamt 55 Billionen Yuan (ca. 6,95 Billionen Euro), was etwa 13 Prozent des gesamten chinesischen Bankensystems entspricht. Viele dieser Banken haben sich durch schlechte Führung und die Anhäufung notleidender Kredite in Schwierigkeiten gebracht. Es wird geschätzt, dass 40 Prozent der Portfolios dieser Banken aus faulen Krediten bestehen, hauptsächlich aufgrund von Darlehen an Bauträger und Kommunalverwaltungen, die von der Immobilienkrise stark betroffen sind.

Die starke Rezession und die sinkenden Immobilienpreise haben die Situation weiter verschlimmert. Bauprojekte wurden gestoppt und überschuldete Bauträger sowie lokale Regierungsbehörden konnten ihre Kredite nicht zurückzahlen, was zur finanziellen Instabilität führte. Zudem wiesen Fachleute auf das Problem versteckter uneinbringlicher Forderungen hin. Viele Banken hatten Vermögensmanagementgesellschaften (AMC) eingesetzt, um faule Kredite aus ihren Bilanzen zu entfernen und so eine Illusion von Stabilität zu schaffen.

Die National Financial Regulatory Administration (NAFR), eine neue Bankenaufsichtsbehörde, hat begonnen, gegen diese Praktiken vorzugehen, indem sie Geldstrafen verhängte und die Aufsicht verstärkte. Nach den Schließungen hat die Ländliche Wirtschaftsbank von Liaoning (LiaoNing RCB) 36 der 40 geschlossenen Bankinstitute übernommen. Diese Bank wurde im September 2023 von den Aufsichtsbehörden gegründet, um notleidende Banken zu verwalten.

Die Krise hat weitreichende wirtschaftliche und soziale Folgen. Im Juni kündigten die Behörden der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) eine 30-jährige Steuerrückerstattung an, um die finanzielle Belastung zu mildern. Analysten vermuten, dass die KPC-Behörden versuchen, durch höhere Geldstrafen finanzielle Engpässe zu überbrücken, was jedoch viele kleine und mittlere Unternehmen in den Konkurs treiben könnte.

Die Schließung der Banken hat die soziale Stabilität gefährdet, die für die KPC von höchster Bedeutung ist. Mehrere Banken haben ihren Kunden die Abhebung von Geldern untersagt, was zu Protesten führte. Diese Entwicklungen haben bereits in der Vergangenheit zu erheblichen sozialen Unruhen geführt, wie die Proteste von rund 600.000 Menschen in der Provinz Henan im Jahr 2022 zeigen, die ihre Ersparnisse verloren hatten.

Die wirtschaftliche Situation in China bleibt angespannt. Die Zentralbank der Kommunistischen Partei hat seit April über ein Dutzend Warnungen herausgegeben, dass die Anleihenblase platzen könnte, was die Finanzmärkte destabilisieren und die wirtschaftliche Erholung Chinas behindern würde.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in China mit Sorge, da die wirtschaftlichen Probleme des Landes weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben könnten.

Kontakt für weitere Informationen: National Financial Regulatory Administration (NAFR)
Beijing, China
Website: nafr.gov.cn