Die Neuregelung besagt nun, dass Gewinne aus der Veräußerung von Goldpapieren von Anfang 2021 an der Kapitalertragsteuer von 25 Prozent (plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer) unterliegen – ab maximal 801 Euro je Anleger (Freistellungsauftrag).

 

Es geht um die Erweiterung des Tatbestandes des § 20 Abs. 1 Nr. 7 Einkommenssteuergesetz (EStG) und damit um “Erträge aus Kapitalforderungen, bei denen statt der Rückzahlung des geleisteten Geldbetrages eine Sachleistung gewährt wird oder eine Sachleistung gewährt werden kann”.

Wie aus dem am 17. Juli 2020 veröffentlichten Entwurf des Jahressteuergesetzes 2020 hervorgeht, sollen künftig auch Kapitalanlagen erfasst werden, die auf die Lieferung von Gold oder anderen Edelmetallen gerichtet und wirtschaftlich mit Zertifikaten vergleichbar sind (§ 20 Abs. 1 Nr. 7 Satz 1 EStG-E); der erweiterte Tatbestand soll erstmals auf Kapitalerträge anzuwenden sein, die ab dem 01. Januar 2021 zufließen (§ 52 Abs. 28 Satz 26 EStG-E).

Inhaber von physischem Gold in Form von Barren oder Münzen können weiterhin die Haltefrist von einem Jahr nutzen, um im Falle eines Veräußerungsgewinns abgeltungssteuerfrei zu bleiben.

Gold ist zurzeit aufgrund mehrerer Entwicklungen unter Anlegern sehr beliebt.

 

Ein Hauptgrund ist die Corona-Pandemie mit ihren drastischen wirtschaftlichen Folgen. Dazu gehören die hohe Unsicherheit über den Fortgang der Krise, die stark steigende Verschuldung von Staaten und Unternehmen sowie die anhaltend niedrigen Zinsen auf der Welt. Gold gilt als Krisen- und Inflationsschutz.

Goldpreis so hoch wie nie

 

Der Goldpreis ist auf ein Allzeithoch gestiegen. Der Preis für das Edelmetall stieg zu Wochenbeginn am 27. Juli 2020 im asiatischen Handel um mehr als ein Prozent und lag bei 1.944,71 Dollar per Unze (31,1 Gramm).

Gold gilt angesichts der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Ungewissheiten an den Märkten als sichere Wertanlage, was den Preis nach oben treibt.

Damit hat der Goldpreis in diesem Jahr bereits um etwas mehr als ein Viertel zugelegt, wobei er vor allem seit Mitte Juni 2020 stark anzog. Zu Beginn der Coronakrise an den Finanzmärkten hatte Gold sogar an Wert verloren, obwohl das Edelmetall als Krisenwährung gilt. Mitte März 2020 kostete eine Feinunze zeitweise weniger als 1.500 Dollar.

Analysten erwarten, dass bald die Marke von 2.000 Dollar pro Unze überschritten werden könnte.

Das bisherige Allzeithoch beim Goldpreis lag bei 1921,18 Dollar pro Unze und wurde im September 2011 erreicht. Nun denn…