Beim Landshuter Fonds GA Asset Fund GmbH & Co. KG (GAF) ist ein Streit um dessen Auflösung oder Weiterführung entbrannt. Die beiden liefern sich gerade einen heftigen Kampf um den 2003 aufgelegten Bio- und Medizintechnik Beteiligungs-Fonds GAF Asset Fund GmbH & Co. KG aus Landshut.
Stefan Klaile (47) aus Konstanz kündigte sogar die Kapitalverwaltung, vertritt aber die Mehrheit der Kommanditisten (V+ Fonds, ebenfalls aus Landshut), die den GAF erhalten will.
Dr. Matthias Hallweger (51) aus Starnberg, der sich mit der Fondsgeschäftsführung verbündet hat, bietet für eine Vergütung von 2 Millionen Euro die vorzeitige Auflösung des GAF an, was für die Kommanditisten einen fast hälftigen Verlust bedeuten würde.
In Sachen Provisionen und Gebühren stellt der MIG-Fondsgründer Dr. Matthias Hallweger mit seinem Vertrieb HMW Innovations AG aus Pullach im Isartal sogar den externen Konstanzer Kapitalverwalter Stefan Klaile mit seiner Xolaris Service KVAG aus München in den Schatten.
Bei dem hatten zum Ende der Platzierung im Jahr 2005 2.504 Anleger 62 Millionen Euro gezeichnet, etliche als Ratenzahler.
Im Oktober 2014 übernahm Klaile mit seiner Xolaris die Kapitalverwaltung des Fonds. Sein Verdienst bemaß sich nicht an erfolgreichen Exits von Beteiligungen, sondern am Stand des eingezahlten Kommanditkapitals. Davon kassierte Klaile jährlich 0,5 Prozent + 19 Prozent Umsatzsteuer, egal, wie es dem Fonds geht.
Klaile erwirtschaftet auf die Art beim GAF im Jahr 2018 immerhin 266.000 Euro.
Den Reibach jedoch machte ein fremder Dritter. Vor Klaile hatte Dr. Matthias Hallweger die Zielobjekte vermittelt. Sein Verdienst ist allerdings erfolgsabhängig. Sein Aussitzen sollte sich auszahlen.
Ende 2018 gelang dem neuen Portfolioverwalter Klaile (zuvor lag das Portfolio in den Händen eines Anlageausschusses unter Leitung des geschäftsführenden Kommanditisten Markus Fischer, 48, aus dem bayerischen Essenbach, der im März 2018 von Sylvia Huber, 38, aus dem bayerischen Vilsbiburg abgelöst wurde) ein sehr erfolgreicher Exit.
Im November 2018 kaufte die Münchener Infineon Technologies AG das Dresdner Start-up Siltectra GmbH.
An diesem Siliziumkarbid-Spezialisten Siltectra hatte GAF Anteile für 1,8 Millionen Euro erworben. Durch den Verkauf an Infineon flossen dem Fonds 12,8 Millionen Euro zurück. Ein Multiple von rund 7,1.
Es wurde für Dr. Matthias Hallweger ein schönes Weihnachtsfest. Aus einer alten Exit-Vereinbarung musste die GAF ihm nun bei diesem Exit satte 2,307 Millionen Euro abführen.
Und Dr. Hallweger bereitete schon den nächsten 2-Millionen-Coup bei der GAF vor.
Irgenwie muss es Dr. Hallweger gelungen sein, die neue geschäftsführende Kommanditistin des GAF, Sylvia Huber, davon zu überzeugen, den GAF, der eigentlich bis Ende 2032 laufen sollte, jetzt vorzeitig zu schließen.
Wie schon bei der Portfolioauswahl bot Dr. Hallweger der Fondsführung auch hierbei seine tatkräftige Hilfe an: