Der hessische Unternehmer Marcus Schneider verspricht, dass sein Ecojet-System die Heizkosten um 6 Prozent senkt. Für rund 250 Euro schraubt er dazu einen Magneten ans Heizungsrohr. Zu den Kunden seiner SCS Schneider GmbH gehören unter anderem die Sparkasse Kassel und der Stifte-Hersteller Edding. Doch Wissenschaftler sprechen von Scharlatanerie und Esoterik im Heizungskeller.
Marcus Schneider (40) aus Fuldabrück in Hessen ist Geschäftsführer der SCS Schneider GmbH. Er verspricht Firmen und Hausbesitzern eine sparsamere Heizung um mindestens 6 Prozent. Dazu sollen sie einfach einen Magneten am Heizungsrohr befestigen. In einer Broschüre der SCS Schneider GmbH heißt es zur Funktionsweise:
Der ECOJET verändert die Molekularstruktur, was mehrere Effekte zur Folge hat:
– Die van-der-Waals-Kräfte werden beeinflusst; es kommt zur Induktion von temporären Dipolen, also einer Ladungsverschiebung.
– Es werden Wasserstoffbrücken gelöst, sodass mehr Sauerstoff angebunden werden kann.
– Die spezifische Wärmekapazität des Brennstoffs sinkt.
Insgesamt werden bei gleicher Brennstoffzufuhr eine vollständigere Verbrennung mit höherer Verbrennungstemperatur und eine Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit erreicht.
Keine wissenschaftlichen Beweise
Physiker und Heizungstechniker halten das Produkt für wirkungslos. Physikprofessor Andre Thess von der Universität Stuttgart leitet das Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Er hat die angebliche Funktionsweise von Scheiders Ecojet-System geprüft.