Gerade baut der Berliner Bauträge IRISGERD.de aus der Lassenstraße 11 bis 15 in Berlin Grunewald 9 Stadt-Villen mit insgesamt 49 Luxus-Eigentumswohnungen direkt am Pätzer See in Bestensee in Brandenburg. Sie sollen zu Preisen zwischen 195.000 und 555.000 Euro verkauft werden. Im Januar 2020 sollen die Käufer einziehen können. In weiterer Zukunft will Myhome Irisgerd GmbH an dieser Stelle sogar insgesamt 163 Wohnungen bauen.
Doch der Projektgesellschaft Wohnen Am Pätzer See Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG (ehemals IRISGERD 13. Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG) könnte das gleiche Schicksal drohen wie der Projektgesellschaft Wohnen in Prora Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG (ehemals IRISGERD 6. Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG).
Die ging am 1. August 2018 noch vor der Fertigstellung des Objekts Neues Prora pleite, wie GoMoPa berichtete.
Ebenso wie die 2012 gegründete Wohnen in Prora ist auch ihre 2015 gegründete Schwester Wohnen Am Pätzer See laut den letzten veröffentlichten Finanzzahlen millionenfach bilanziell überschuldet.
Die alte Wohnen in Prora war Ende 2016 mit rund 9,1 Millionen Euro bilanziell überschuldet und stand einem Schuldenberg von 32 Millionen Euro gegenüber.
Die jüngere Wohnen Am Pätzer See meldete Ende 2017 einen nicht durch Vermögenseinlage gedeckten Verlustanteil, der seit 2016 um rund 182 Prozent, nämlich von rund 1 Million auf 2,84 Millionen Euro, geklettert ist.
Von den 49 Luxuswohnungen am Pätzer See sind bereits drei verkauft und 19 reserviert.
Für den Verkauf der noch freien 27 Eigentums-Wohnungen (55 Prozent des geplanten Bestandes) hat IRISGERD einen Incentive-Wettbewerb gestartet:
Wer bis zum 28. Februar 2019 Wohnugen mit einem Umsatz von 2,5 Millionen Euro verkauft hat, wird zu einer siebentägigen Luxusreise nach Namibia als IRISGERD-Incentive eingeladen.
Wir erinnern uns:
Am 12. Mai 2018 hieß es noch auf der Vertriebs-Facebookseite von Myhome Irisgerd GmbH aus der Lassenstraße 11 bis 15 in Berlin Grunewald (siehe hier im Artikel zweites Foto von oben):
“Jetzt das letzte Penthouse in Prora sichern!”
Doch trotz eines erfolgreichen Vorabverkaufs mit entsprechenden Abschlagszahlungen seitens der Käufer zu Quadratmeterpreisen von bis zu 8.000 Euro und Apartmentpreisen von bis zu 1 Million Euro für die insgesamt 280 Luxus-Hotelapartments im Naziblock 1 direkt am Strand in Prora auf der Ostseeinsel Rügen meldete die Objektgesellschaft Wohnen in Prora noch vor Fertigstellung des Objekts am 1. August 2018 Insolvenz an und ließ die Eigentümer mit einer Baustelle zurück.
Das Amtsgericht Charlottenburg hat das Insolvenzverfahren über die Wohnen in Prora Verwaltungs GmbH & Co. KG am 1. Oktober 2018 eröffnet und den vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Philipp Hackländer, Partner der White & Case Insolvenz GbR aus Berlin Moabit bestätigt: Aktenzeichen: 36w IN 3700/18.
Am 4. Oktober 2018 hat das Amtsgericht Charlottenburg auch über die 1993 gegründete persönlich vollhaftende Gesellschafterin (Komplementärin) IRISGERD Immobilien Geschäftsführung GmbH aus der Lassenstraße 11 bis 15 in Berlin Grunewald, die mehrheitlich Iris Hegerich gehört, das Insolvenzverfahren eröffnet. Aktenzeichen: 36i IN 3820/18.
Seit 17. Oktober 2018 bietet die Myhome Irisgerd GmbH nun auf ihrer Facebookseite statt am Meer nun:
Ihre Traumwohnung direkt am See.
Provisionsfrei vom Bauträger.
Die Gründe für die Pleite in Prora waren: Streit mit der Baufirma und ein nicht bedienter Baukredit
Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, die aus München stammende Iris Michaela Hegerich (54) aus Berlin Kladow und der Sohn einer Berliner Unternehmerfamilie und gelernte Bankkaufmann Gerd Grochowiak (55) aus Baruth im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming, hatten sich vom Generalunternehmen Bilfinger + Berger “wegen unerfüllbarer Forderungen” getrennt, wie Iris Hegerich sagte.
Außerdem hatten Hegerich und Grochowiak den 25 Millionen Euro Kredit nicht bedient, den sie von der Wilmington Trust SP Services (Frankfurt) GmbH aus Frankfurt am Main für die Sanierung des Naziblocks 1 erhalten hatten.
Grochowiak ließ am 10. August 2018 in einer Stellungnahme wissen:
Die finanzierende Gesellschaft hat das Darlehen für den Bau nicht verlängert, obwohl das auf den Konten vorhandene Geld zur Fertigstellung des Baus gereicht hätte, und in diesem Zusammenhang die Konten gesperrt.
Damit ist eine Zahlungsunfähigkeit eingetreten.
Ob das in Anbetracht der Tatsache, dass die Restleistungen nach Schätzungen der Bauleitung keine Million EUR mehr beträgt, sinnvoll ist, kann man sich fragen.
Er gab der Eigentümergemeinschaft Neues Prora den Rat, die Käufer könnten ja mit dem Geld aus der erst bei Übergabe fälligen letzten Rate (3,5 Prozent des Kaufpreises nach vollständiger Fertigstellung) selbst in Eigenregie die noch offenen Arbeiten im Außenbereich oder im Gemeinschaftsbereich für rund 1 Million Euro zuende führen.
Das erscheint zynisch, da Hegerich und Grochowiak selbst, wie GoMoPa von einem Informanten erfuhr, je ein Penthouse in Prora gekauft haben sollen, jedoch keine Rate eingezahlt haben sollen.
Gewinner sind sie allemal: