Der im Jahr 2007 gegründete Landshuter Zukunftstechnologiefonds V+GmbH Fonds 2 KG (kurz Venture Plus 2 oder V+ 2) mit einem Zeichnungsvolumen von knapp 100 Millionen Euro hat seit Ende 2016 einen neuen Fondsgeschäftsführer: den Regensburger Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner (50), der nunmehr die prospektverantwortliche und geschäftsführende Komplementärin vertritt.
Diese heißt nach mehreren Namensänderungen Silorny Capital Services GmbH und hat ihren Sitz nach einer Sitz-Verlegungs-Odyssee durch ganz Deutschland nun in Neustadt 444 im bayerischen Landshut. Sie nahm allerdings zwischenzeitlich ein unrühmliches Ende, wie wir noch sehen werden.
Gegen die alte Geschäftsführung sollen nach Angaben der neuen “staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das KAGB zu laufen scheinen”, wie der Anlegervertreter Rechtsanwalt Alexander Kainz, Partner der Kanzlei CLLB Rechtsanwälte Cocron, Liebl, Leitz, Braun, Kainz Partnerschaft mbB in München, von der ordentlichen Gesellschafterversammlung des V+ 2 am 23. Februar 2018 im AZIMUT Hotel Munich (Kronstadter Straße 6-8) berichtete.
Zur alten Geschäftsführung gehörte Fondsinitiator und Gründungsgesellschafter Werner Schaar (66) aus Wiesbaden, der schon am am 28. Februar 2013 vom Geschäftsführerposten zurücktrat.
Sein Nachfolger Martin Andreas Lahr (47) aus Regensburg trat am 15. September 2017 zurück.
Co-Geschäftsführerin Anke Schiller (53) aus München blieb auf ihrem Posten. Sie ist siet 22. November 2010 alleinvertretungsberichtigt.
Die Kapitalverwaltung für die V+ 1, 2 und 3 Fonds liegt seit dem 20. September 2015 in den Händen der 2013 gegründeten XOLARIS Service KVAG aus dem Maximiliansplatz 12 in München unter Leitung des umstrittenen (Global Invest Windpark Opportunity Fonds 1 GmbH & Co. KG aus der Oberen Laube 48 in Konstanz) und justizbekannten (steht in der Haftung für sein persönliches Treuhänder-Versagen bei den desaströsen Canada Gold Trust Fonds aus der Oberen Laube 48, wie das Landgericht Konstanz vor kurzem feststellte) Stefan Klaile (45) aus Konstanz und dem gerichtsvollzieherbekannten Risikomanagement-Vorstand Andreas Fritsch (53) aus Seefeld.
Klaile hatte im vergangenen Herbst bei den desaströsen Canada Gold Trust Fonds den verrufenen Gold-Gebühren-König Rechtsanwalt Dr. h.c. Rudolf Döring (70) aus Ettlingen in Baden-Württemberg zum Fondsgeschäftsführer aller vier Fonds in Konstanz gemacht. Und damit den Bock zum Gärtner, wie GoMoPa.net berichtete.
Döring führt als Verwaltungsrat auch die Geschäfte bei dem Edelmetallverwalter SWM AG aus Vaduz im Fürstentum Liechtenstein
und soll dabei wie schon zu Zeiten der Frankonia Gruppe (25.000 Anleger, Schaden 50 Millionen Euro) mit dem gerichtsbekannten Vertriebsprofi und Gebührenschinder Michael Turgut (49) aus Tauperlitz bei München als Seminarleiter in Wien kooperieren, der mal in Bendern in Liechtenstein, mal in Reinach bei Basel in der Schweiz lebt.
Der Bundesgerichtshof schickte Turgut im August 2018 für 4 Jahre ins Gefängnis, indem er Turguts Revision zurückwies.
Wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete, hatte ihn das Landgericht Hof 2016 für schuldig gesprochen, aus seinem Unternehmen rund 800.000 Euro abgezwackt zu haben, obwohl das Unternehmen schon pleite war.
Außerdem habe Turgut eine falsche eidesstattliche Versicherung abgelegt.
Bei dem Bankrott-Verfahren ging es um Provisionszahlungen von rund 800.000 Euro eines Schweizer Anbieters von Finanzprodukten im Jahr 2011. Zu diesem Zeitpunkt war Turgut nach Aussage seines späteren Insolvenzverwalters längst zahlungsunfähig.
Außerdem muss Turgut befürchten, dass die nun anstehende Strafe nicht die letzte ist.
Seit geraumer Zeit ermittelt die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte in Mannheim gegen ihn. Dabei geht es um den millionenschweren Zusammenbruch der einst in Lörrach in Baden-Württemberg heimischen Firma Life Performance GmbH.
Der neue V+ 1, 2 und 3 Geschäftsführer Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner wiederum war Vorstand der Life Performance GmbH, als sie noch Life Performance AG hieß, und hatte Prokura für die Löwencapital AG, deren überteuerte Goldsparprodukte ebenfalls von Turgut vertrieben wurden.
So schließt sich der Kreis von Klaile, Döring, Turgut und Brunner bis hin zu den V+ Fonds.
Diese kleine Sortierung zum neuen V+ Geschäftsführer Brunner und dem V+ Kapitalverwalter Klaile war notwendig, weil Schreiben an die V+ 2 Geschäftsführung als unzustellar zurückkamen, wie ein Berater dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net schilderte.
Ein Gerichtsvollzieher berichtete über eine Verweigerung der Vermögensauskunft seitens der V+GmbH & Co. Fonds 2 KG am 12. Juli 2017 unter dem Aktenzeichen: 00018119061.
Und der Kapitalanlagespezialist Rechtsanwalt Christian-Heinrich Röhlke aus Berlin Prenzlauer Berg und Hoppegarten (Land Brandenburg) berichtete am 24. November 2017 von folgendem Versteckspiel der Geschäftsführungsgesellschaften:
So haben Röhlkes Mandanten in der der Vergangenheit die Gründungsgesellschafter mehrerer V+ Fonds auf Schadensersatz verklagt, darunter die ehemaligen Geschäftsführungsgesellschaften V + Beteiligungs GmbH (V+ 1 Fonds) und V + Beteiligungs 2 GmbH (V+ 2 und 3 Fonds).
Diese sind im Jahre 2017 zunächst nach Berlin verzogen, haben den Geschäftsführer gewechselt und auch die Namen:
Aus der V + Beteiligungs GmbH wurde zunächst die Orange Food GmbH, aus der V + Beteiligungs 2 GmbH die V + Beteiligungs 02 GmbH und anschließend die NIKO BLUE GmbH.
Anwalt Röhlke:
Zustellversuche der Anwälte an diese Gesellschaften unter der neuen Anschrift in Berlin scheiterten allerdings.
Nach einem erneuten Umzug im Jahre 2017 in ein sogenanntes Virtual Office in der Münchener Maximilianstraße nannten sich die Gesellschaften anschließend Silorny Capital Invest GmbH und Silorny Capital Services GmbH. Eingetragene Geschäftsführerin (und alleinige Inhaberin – Anmerkung der Redaktion) ist nunmehr Frau Anke Schiller.
Dies ist alles wenig vertrauenserweckend.
Bei der V+ 1 Komplementärin Silorny Capital Invest GmbH mit Sitz in der Lepopoldstraße 244 in München war zunächst am 4. September 2017 Andreas Martin Lahr als Co-Geschäftsführer zurückgetreten. Am 22. Mai 2017 trat sein Nachfolger Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner zurück.
Am 26. März 2018 beantragte die übriggebliebene Anke Schiller für die V+1 Komplementärin Silorny Capital Invest GmbH beim Amtsgericht München die Insolvenz. Das Verfahren wurde am 25. Mai 2018 eröffnet. Insolvenzverwalter ist der Müchener Rechtsanwalt Axel Bierbach, Aktenzeichen: 1501 IN 808/18.
Wie GoMoPa.net bereits berichtete, laufen dem Nachfolgenfonds V+ 2 seit Jahren die Kommanditisten weg.
Anwalt Röhl hatte beim Landgericht Dresden, wo der Fonds gegründet wurde, unter anderem gegen den Gründungsgesellschafter Werner Schaar Schadensersatzklage eingereicht.
Die Anleger waren mit hoher Sicherheit und mit 10prozentiger jährlicher Rendite angelockt worden. Laut Röhlke sei im Prospekt ein eklatant hohes Risiko verschwiegen worden, nämlich, dass die Fondsnebenkosten des Dachfonds sage und schreibe 23 Prozent betragen. Bei so hohen Kosten sei es beinahe utopisch, nachhaltig eine so hohe Rendite, wie prognostiziert, zu erwirtschaften.
Die Lage beim V+ 2 sieht laut letztem Geschäftsbericht 2017 so aus:
Immer mehr Kommanditisten verweigern weitere Einzahlungen.
Die eingeforderten ausstehenden Einlagen haben sich von 2,28 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 3,451 Millionen Euro erhöht.
Das von den Kommanditisten gezeichnete Kapital (ein Agio wurde nicht erhoben) belief sich zum 31. Dezember 2017 auf rund 99,8 Millionen Euro.
Darin sind ausstehende Einlagen von rund 27,56 Millionen Euro enthalten.
So dass bislang real rund 72,26 Millionen Euro von den Kommanditisten eingezahlt wurden.
Die Geschäftsführung und Kapitalverwaltung erwirtschafteten bis Ende 2017 allerdings ein Minus von rund 54,48 Millionen Euro, so dass sich der reale Wert des Eigenkapitals des Fonds auf nur noch rund 17,79 Millionen Euro reduziert.
Klaile kaufte die Komplementärin mit Fondsgeldern
Und was macht der für die Investition der Fondsgelder zuständige Stefan Klaile, der dafür eine jährliche Verwaltungsgebühr von weit über einer halben Million Euro kassiert, auch wenn der Fonds, wie im letzten Jahr mit einem Minus von rund 1,5 Millionen Euro und im vorletzten Jahr mit einem Minus von rund 2,2 Millionen Euro abschloss?
Klaile kaufte einfach die von vielen Kommanditisten auf Schadensersatz verklagte geschäftfsführende Komplementärin des Fonds von Fondsgeldern als Sachanlage des Fonds für 25.000 Euro auf, die am 25. Februar 2017 vom neuen Fondsgeschäftsführer Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner unter dem alten Namen V+ Beteiligungs 2 GmbH aufgelöst und sofort unter dem neuen Namen V+ Beteiligungs 02 GmbH mit frischem Fonds-Kapital von 25.000 Euro neu gegründet worden war.
Eigentlich soll sich der Fonds prospektgemäß an Zukunftstechnologie-Unternehmen beteiligen, nicht an der eigenen Geschäftsführung.
Am 27. März 2017 wurde die Komplementärin in Niko Blue GmbH umbenannt und nach Berlin verlegt. Am 7. September 2017 folgte eine Namensänderung in die heutige Silorny Capital Services GmbH. Sitz war zunächst die Leopoldstraße 244 in München und nun Neustadt 444 in Landshut.
Am 26. März 2018 machten dann die V+ 2 Komplementärgeschäftsführer Rechtsanwalt Hans-Jürgen Brunner und Anke Schiller den Deckel für eventuelle Schadensersatzklagen gegen die Komplementärin zu:
Auch für die V+ 2 Komplementärin und zugleich auch V+ 3 Komplementärin Silorny Capital Services GmbH wurde am 26. März 2018 beim Amtsgericht München die Insolvenz beantragt. Das Verfahren wurde am 17. August 2018 eröffent. Insolvenzverwalter ist der Münchener Rechtsanwalt Oliver Schartl, Aktenzeichen: 1501 IN 809/18.
Damit sind die V+ 1 bis 3 Fonds führungslos.
Als Ansprechpartner für die Anleger bleibt nur noch der Vermögensverwalter Stefan Klaile von Xolaris.
Doch wie der sich verhält, schildert ein hanseatischer Finanzberater im Namen eines V+ 2-Kommanditisten gegenüber GoMoPa.net so: