Steuerfrei in Spanien28. August 2008 | 15:05 | Lesedauer ca. 4 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Unsichtbar und steuerfrei in Spanien


Ein Lebens- und Steuerkünstler berichtet

 

Berlin – Viele Menschen haben große Sorgen. Fast jeder will etwas, fordert etwas oder droht mit Konsequenzen gleich welcher Art auch immer. Deutschland wird immer mehr ein Land der Nörgler, Beamten, Kontrolleure und „Quengler“. Der normale Bürger wird mit allen verfügbaren Methoden ausgespäht. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich dies in absehbarer Zeit ändert, denn die Kassen sind leer und die Verwaltung strebt die totale Kontrolle über ihre „Untertanen“ an. 1984 war ein müder Abklatsch gegen die Pläne emsiger Beamter.

GoMoPa sprach vor kurzer Zeit mit einem deutschen Lebenskünstler, er nun in Spanien seine Zelte aufgeschlagen hat. Er vertritt die Meinung, dass Deutschland ein Volk von gesteuerten Arbeitsrobotern geworden ist, deren Erträge ihnen regelmäßig abgenommen werden? In Spanien allerdings, dort soll „freies Agieren“ noch möglich sein. Hier die Wiedergabe des Telefonats:

GoMoPa: Wie gehen Sie bei Ihren Geschäften vor?

Lebenskünstler: Nun, ich habe den Spaniern noch nie über den Weg getraut. Deshalb habe ich gleich zu Anfang meine Geschäfte über ausländische Firmen gemacht. Dazu wurden zwei Offshore Firmen gegründet, die ich nach Belieben einsetze. Innerhalb von Spanien bin ich offiziell nicht tätig.

GoMoPa: Wie funktioniert Ihr Geschäft?

Lebenskünstler: Interna gebe ich hier natürlich nicht preis. Geschäftanbahnungen erfolgen über Webseiten, die im Ausland gehostet sind. Die Leute erhalten ausländische Telefonnummern, die auf meinen Apparat hier in Spanien oder mein Handy aufgeschaltet werden. Ich notiere die Nummern der Leute und rufe dann zurück. Es folgt ein Abschluss über das Telefon. Meine Firmen erhalten Provisionszahlungen.

GoMoPa: Wie erfolgt die Bezahlung?

Lebenskünstler: Die Kunden überweisen an eine ausländische Bank. Sobald der Eingang des Geldes von mir online festgestellt wird, erfolgt die Leistung.

GoMoPa: Warum nutzen Sie keine spanischen Banken?

Lebenskünstler: Hier nutze ich nur eine Bank, um mir kleine Summen überweisen zu lassen. Spanische Banken machen sofort Konten dicht, wenn Unklarheiten entstehen. Legen Sie niemals viel Geld bei spanischen Banken an. Bis zu vier Wochen dauern Kontensperren aufgrund von Anfragen. Ich nutze ausländische Prepaid-Kreditkarten.

GoMoPa: Müssen Sie nicht vor Ort eine Gewerbe anmelden?

Lebenskünstler: Theoretisch schon, doch ich bin ja Tourist. Ich agiere als ständiger Tourist, habe offiziell nur ein sehr kleines Einkommen. Alle drei Monate müsste ich das Land verlassen, doch dies interessiert hier niemand.

GoMoPa: Wie sieht es dann mit Wohnung, Meldung aus?

Lebenskünstler: Meine Unterkunft habe von einem Spanier gemietet. Diese Leute sind wirklich froh, wenn sie überhaupt einen Mieter finden.

GoMoPa: Warum das?

Lebenskünstler: In Spanien wird der private Wohnungskauf und -Bau subventioniert. Durch niedrige Zinsen und steuerliche Vorteile bauen viele Spanier Wohnungen, Häuser. Deshalb gibt es ein Überangebot auf dem Markt und so gut wie kaum Nachfrage nach Mietwohnungen. Viele Wohnungen stehen leer. So ist mein Vermieter froh, wenn ich ihm regelmäßig Miete zahle.

GoMoPa: Und der Telefonanschluss?

Lebenskünstler: Den hat mein Vermieter für mich übernommen. Das Telefon ist also offiziell auf meinen Vermieter gemeldet. Ich stehe nicht im Telefonbuch, bin nicht registriert, nirgends gemeldet. Kurz: Keine Behörde weiß hier von meiner Existenz.

GoMoPa: Der Vermieter hat damit kein Problem?

Lebenskünstler: Mit Sicherheit nicht. Er hätte ein Problem, wenn kein Mieter in der Wohnung wäre… Ich gebe ihm einfach mal wieder etwas Bargeld für die Telefongebühren und die Sache ist erledigt.


GoMoPa: Wie sieht es mit dem Handy aus?

Lebenskünstler: In Spanien können Sie noch Prepaid-Karten ohne Registrierung des Namens kaufen. Deshalb haben auch die arabischen Terroristen dieses Land für ihre Anschläge mit Zündern in Verbindung mit Handys ausgewählt.

GoMoPa: Was passiert, wenn doch jemand kontrolliert?

Lebenskünstler: Dann gehe ich nach drei Monaten ins Ausland und komme ganz offiziell als Tourist wieder. In Spanien betreibe ich keine Geschäfte und hoste auch keine Webseiten. Wer soll jedoch kontrollieren, wenn ich nirgends gemeldet bin? Falls mich ein Polizist anhält, bin ich Tourist und zahle eventuelle Verkehrverstöße bar.

GoMoPa: Angenommen: der Pass läuft ab…?

Lebenskünstler: Kein Problem! Ich gehe auf das deutsche Konsulat und beantrage einen neuen. Ich bin immer noch deutscher Staatsbürger, allerdings ständig auf Reisen als Tourist… ich erziele in Deutschland kein Einkommen und in Spanien auch nicht, habe in keinem dieser Länder Vermögenswerte.

GoMoPa: Wie ist es mit dem Führerschein? Dieser sollte in Spanien doch umgeschrieben werden, oder?

Lebenskünstler: Bei Residenten trifft dies zu, aber Touristen können ihren alten Führerschein behalten. By the way: Das Erlangen des Führerscheins in Spanien ist eine nervige Sache mit regelmäßigen Überprüfungen der Fahrtauglichkeit usw. Das muss nicht sein…

GoMoPa: Wie lebt es sich so als ständiger Tourist?

Lebenskünstler: Hervorragend! Niemand kann kontrollieren, sendet überflüssige Steuerbescheide, Mahnungen, keine Ex-Frau droht mit der Klage für Unterhaltszahlungen, kein Steuerberater, Anwalt nervt mit Gebühren usw. Einnahmen werden nahezu steuerfrei generiert. Ein paar Kollegen arbeiten ähnlich und haben wieder einen normalen Blutdruck. Vorher in Deutschland waren diese Personen dem finalen Herzinfarkt sehr nah.

GoMoPa: Sieht ja wie ein ideales Lebensprinzip aus?

Lebenskünstler: Es ist zumindest nicht weit davon entfernt. Man muss nur darauf achten, Vermögen, Business und Lebensraum getrennt zu halten und „Angriffspunkte“ zu reduzieren.

GoMoPa: Vielen Dank für Ihre Ausführungen.

Lebenskünstler: Kommen Sie einfach nach Spanien und sagen Sie den Beutelschneidern „auf Nimmerwiedersehen“. Sie werden staunen, wie befreit Sie plötzlich durch die Weltgeschichte gehen.

Wie Sie sehen, gibt es noch Wege, die eigene Freiheit zu schützen und ohne „Big Brother“ zu agieren. Ob dieses allerdings immer legal ist, das entzieht sich unserer Kenntnis.




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