UDI-Gruppe22. März 2019 | 19:28 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Stefan Keller te management- & UDI-Gruppe: 4 Jahre Durststrecke für Altanleger, dennoch Frischgeld


Als “vielleicht supboptimal” bezeichnet inzwischen der neue UDI-Gesellschafter Dr.-Ing. Stefan Keller (54) aus dem bayerischen Aschheim das Timing für seinen Einstieg Ende letzten Jahres bei der UDI-Gruppe in Nürnberg.

 

Denn bei dem Marktführer für ökologische Anlagen brennt es für die 17.500 Altanleger an vielen Ecken und Kanten. Eine halbe Milliarde Euro vermitteltes Eigenkapital steckt in 383 Windkraftanlagen, 90 Solarprojekten und 46 Biogasanlagen.

 

 

Die te management GmbH aus der Mouginsstraße 26 in Aschheim in Bayern von Stefan Keller (55, links) aus Aschheim hat im Dezember 2018 mehrheitlich die UDI Gruppe von UDI-Gründer Georg Alfred Hetz (67 rechts) aus Roth übernommen. Die UDI-Gruppe betreut 17.500 Kunden und hat mit einem Eigenkapital von gut 538 Millionen Euro zusammen mit Fremdkapital 383 Windkraftanlagen, 46 Biogasanlagen sowie 90 Solarprojekte gebaut. Zusätzlich entstand ein eigengenutztes Bürogebäude als Green Building in der Frankenstraße 148. © Presse- und PR-Fotos UDI GmbHDie te management GmbH aus der Mouginsstraße 26 in Aschheim in Bayern von Stefan Keller (55, links) ... mehrDie te management GmbH aus der Mouginsstraße 26 in Aschheim in Bayern von Stefan Keller (55, links) aus Aschheim hat im Dezember 2018 mehrheitlich die UDI Gruppe von UDI-Gründer Georg Alfred Hetz (67 rechts) aus Roth übernommen. Die UDI-Gruppe betreut 17.500 Kunden und hat mit einem Eigenkapital von gut 538 Millionen Euro zusammen mit Fremdkapital 383 Windkraftanlagen, 46 Biogasanlagen sowie 90 Solarprojekte gebaut. Zusätzlich entstand ein eigengenutztes Bürogebäude als Green Building in der Frankenstraße 148. © Presse- und PR-Fotos UDI GmbH

 

 

Keller musste gleich mehrere Pflichtwarnungen nach § 11 des Vermögensanlagengesetzes herausgeben, wonach sich die Zins-Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Anlegern verschiebt und sogar ein möglicher Ausfall der Nachrangdarlehens-Rückzahlungen oder des Kommanditkapitals droht, wie GoMoPa berichtete.

» So etwa für die 880 Anleger und deren 6,8 Millionen Euro Nachrangdarlehen für die te Solar Sprint IV, die die UDI 2016 eingesammelt hat und die am 31. März 2020 endfällig werden.

» Auch die 474 Anleger der te Solar Sprint II GmbH & Co. KG warten seit Juni 2018 vergeblich auf Rückzahlung ihrer Einlagen in Höhe von 5,2 Millionen Euro.

» Ebenso muss die Rückzahlung der Ende 2018 fälligen 7 Millionen Euro Nachrangdarlehen der Solar Sprint Festzins III geprüft werden.

» Und wegen einer Biogasanlagenpleite der UDI Biogas Otzberg-Nieder-Klingen GmbH im Sommer 2018 müssen ein weiteres UDI Nachrangdarlehen UDI FESTZINS IV GmbH & Co. KG und die Beteiligung UDI Biogas 2011 GmbH & Co. KG mit einem Zahlungsausfall rechnen.

» Massive Abschreibungen stellen auch beim UDI Energie Festzins V die Rückzahlung des Kapitals in Frage.

UDI Energie Festzins V zahlte zuletzt 2,45 statt 5,5 Prozent Zins. Per Ende 2017 steht dem Anlegerkapital von 7,3 Millionen Euro ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 4,3 Millionen Euro gegenüber. Ohne ein Wunder ist also die vollständige Rückzahlung gefährdet.

Kellers Vorgänger Ex-Banker Georg Alfred Hetz (66) aus Roth, der UDI-Gruppe 1998 gegründet hat, hat offenbar mit frischem Anlegergeld notleidende Biogasprojekte quersubventioniert, wie GoMoPa berichtete.

 

Nach und nach kam ans Licht, dass Hetz als Multigeschäftsführer viele Millionen Euro frischen Anlegergeldes verbrannt hat, indem er notleidende Altbiogasfonds zu retten versuchte, was gar nicht gelang.

» Im Fall der drei ostdeutschen Biogasanlagen Wittenberge, Nemsdorf-Göhrendorf und Kogel waren es 1,9 Millionen Euro aus acht anderen UDI Angeboten.

» Im Fall des Biogaswerks Schloss Wendlinghausen in Ostwestfalen gingen 3,9 Millionen Euro “flöten”.

Die Gelder sind verloren. Aber in den Jahren 2022 und 2025 werden jeweils zwischen 6 und 9 Millionen Euro an Rückzahlungen an Anleger fällig.

Bitte um Geduld wegen Durststrecke

 

Für die fälligen Zinsen an die UDI-Altanleger bittet Stefan Keller nun in einem 12seitigen Eigeninterview mit seinem neuen Pressesprecher Professor Dr. Klaus Kocks (67, Ex-VW-Kommunikationsvorstand) aus Horbach im Westerwald (Rheinland-Pfalz) die bestehenden Anleger wegen einer “Durststrecke” um 36 bis 48 Monate Geduld.

Als neuer Chef kann Keller relativ offen Versäumnisse der Vergangenheit einräumen. Das tut er an ganz vielen Stellen, in dem er beschreibt, was er zukünftig besser machen möchte.

Keller will nur noch Quersubventionierung aus Gewinnen und nicht mehr aus Anlegergeldern:




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