Seit der Gläubigerversammlung des Ratinger Solarprojektierers Solar8 Energy AG am 12. November 2014 wurde die Unternehmensanleihe (WKN: A1H3F8) vom Handel an der Börse ausgeschlossen. Als Begründung nennt das Unternehmen eine einmonatige Frist zur technischen Umsetzung von Beschlüssen der Gläubigerversammlung.
Der Showdown um die Zukunft der Solar8 Energy AG fand im Düsseldorfer relexa Hotel statt. Thema des Tages waren die Vorschläge der Solar8-Vorstände Jozef Luc Goossens (52) aus Brasschaat (Belgien) und des Düsseldorfers Andreas Hoynigg (53) zur Sanierung des angeschlagenen Solarunternehmens.
Nach mehreren Fehlschlägen und notleidenden Investments musste das Solar8-Management, das seine Entscheidungen in einem Büroservice-Anbieter in Ratingen trifft, die Anleihen-Zeichner davon überzeugen, dass die geplanten Verschlechterungen der Anleihen-Konditionen auch im Interesse der Anleger seien.
Das Management sah gleich einen doppelten Verzicht vor. Zum einen sollten die Anleger einer Verlängerung der Laufzeit um fünf Jahre bis 2021 akzeptieren. Zum anderen sollten sie auf die hohe Verzinsung von 9,25 Prozent per anno verzichten und rückwirkend zum 7. April 2014 einer Zinskürzung auf nur noch drei Prozent pro Jahr zustimmen. Zusätzlich sollte der Solar8 ein jährliches, einseitiges Kündigungsrecht gewährt werden.
Das Solar8-Management sah keinen anderen Weg die zehn Millionen Euro Anleihe zu refinanzieren.
Im Emissionsjahr der Inhaberschuldverschreibung 2011 hatte Solar8 furiose Erfolge feiern können. Innerhalb kurzer Zeit konnte eine zehn Millionen Euro Anleihe am Markt platziert werden.
Der größte Teil des Anlegergelds wurde für den Erwerb von Solarparks in Südeuropa investiert. Vier der sechs Parks liegen in Süditalien:
Crispiano, 995 kWp
Zollino, 599 kWp
San Donato, 518 kWp
San Francesco, 700 kWp
Das Solar8-Management unterschätzte die Risiken.