Die Schweizer Nationalbank hat heute die Kopplung des Franken an den Euro überraschend aufgehoben. Nachdem der Euro noch am Morgen 1,20 Franken kostete, liegt der Kurs am Mittag bei 1,03 Franken. Das entspricht recht genau dem historischen Höchststand des Franken im August 2011, kurz vor der Kopplung an den Euro.
Am Donnerstagmorgen kündigte die Schweizer Nationalbank (SNB) überraschend an, die Bindung des Schweizer Franken an den Euro aufzuheben. Im September 2011 hatte die SNB den Wechselkurs mit mindestens 1,20 Franken pro Euro festgelegt.
Kurz nach Ende der Euro-Kopplung kostete ein Euro am Donnerstag plötzlich nur noch 0,78 Cent – ein vorübergehender Anstieg des Franken um mehr als ein Drittel innerhalb von Minuten.
Am Donnerstagmittag hat sich der Euro-Kurs nun bei 1,03 Franken eingependelt. Das entspricht recht genau dem historischen Höchststand des Franken im August 2011.
Um den Wert des Franken niedrig zu halten, musste die SNB in den letzten Jahren massiv Fremdwährungsreserven aufbauen. Relativ zur Wirtschaftskraft ist die SNB die Zentralbank mit der mit Abstand größten Bilanzsumme.
Zusätzlich zur Aufgabe der Eurobindung gab die SNB überraschend auch eine deutliche Absenkung des Zinses für Guthaben auf Girokonten von -0,25 Prozent auf -0,75 Prozent bekannt.
Die Banken waren von dem Kurswechsel der SNB offenbar ebenfalls überrascht. Überweisungen von Euro in Schweizer Franken waren vorübergehend nicht möglich.
In der Folge der SNB-Entscheidung fiel der Schweizer Aktienindex SMI am Donnerstag um mehr als 10 Prozent. Besonders stark brachen die Kurse von Banken von Exportunternehmen ein.
Zudem stieg der Goldkurs am Donnerstag um rund 3 Prozent auf 1.073 Euro (Stand 13 Uhr) und liegt damit so hoch wie seit Mai 2013 nicht mehr.
Für die Schweizer hingegen verbilligte sich eine Feinunze Gold innerhalb eines Tages von 1.250 Franken auf nur noch rund 1.100 Franken – ein Preisrückgang um 12 Prozent. Nun denn…