Schwäbische BauWerk GmbH25. September 2020 | 15:19 | Lesedauer ca. 4 min | Autor: GoMoPa-Redakteur JS

Schwäbische BauWerk GmbH darf wilder Immobilienspekulant genannt werden


Die Schwäbische BauWerk GmbH aus Stuttgart ist ein Familien-Unternehmen in fünfter Generation, das sich laut eigener Website Schwaebische-Bauwerk.de mit der “Aufwertung von Bestands-Immobilien” befasst. Im Mittelpunkt stehen dabei “Nachhaltigkeit” und “Werte, die Bestand haben”.

 

Doch der Stuttgarter Sozialverein Trott-war.de fasste das Geschäftsmodell von Marc-Rene Ruisinger (36) aus Stuttgart und seiner Schwäbischen BauWerk GmbH aus der Leuschnerstraße 40 im letzten Jahr so zusammen:

Anfang Juni machte ein treuer Leser Trott-war darauf aufmerksam, dass die Schwäbische Bauwerk GmbH laut ihrer Homepage auffällig viele gemeinnützige Organisationen fördert. Darunter waren einige, die in der Obdachlosen- und Armenhilfe tätig sind.

Dies wirkte auf den Leser besonders heuchlerisch, weil die Schwäbische Bauwerk durch Presseberichte (zum Beispiel Kontext, Stuttgarter Zeitung) und politische Aktionen dafür bekannt war, Mieter mit der Ankündigung von Modernisierungen und hohen Mieten aus den Wohnungen zu vertreiben, um das Gebäude dann leerstehend zu einem deutlich höheren Preis zu verkaufen.

Man könnte denken, hier versuche sich ein Immobilienhai reinzuwaschen

Und der Stuttarter Mieter-Verein DMB darf die Schwäbische BauWerk GmbH einen “wilden Immobilienspekulanten” nennen, urteilte das Stuttgarter Landgericht Stuttgart am 4. Juli 2020.

Als Hauptzeugen rief der Verein den ehemaligen Berufsschullehrer Hans-Jürgen Atoif und die pensionierte Apothekenhelferin Brigitte Atoif auf, die sich hilfesuchend an den Verein gewandt hatten.

Die Atoifs wohnen seit gut 50 Jahren in ihrer Wohnung in der Reinsburgstraße 65 in Stuttgart.

Die Schwäbische BauWerk GmbH hat das Mietshaus letztes Jahr gekauft und schickte im Juni 2019 eine Modernisierungsankündigung.

Hans-Jürgen Atoif sagte dem Fernsehsender 3sat:

Jetzt wird die Miete so stark steigen, dass wir uns das nicht mehr leisten können.

Um sagenhafte 700 Euro soll die Kaltmiete für die 60,84-Quadratmeter-Wohnung steigen. Von jetzt 431,25 Euro auf 1.137,69 zuzüglich Betriebskosten. Oder anders ausgedrückt: Von 7 Euro pro Quadratmeter kalt auf fast 19 Euro pro Quadratmeter.

Hans-Jürgen Atoif:

Ein wirklich unerträgliches Maß.

Die Modernisierungsmaßnahmen für das Haus mit einer Gesamtwohnfläche von 632,25 Quadratmeter sollen 810.500 Euro Kosten und umfassen eine große Palette. Die Maßnahmen reichen vom Einbau von Fenster-Rolläden über die Einrichtung einer Gemeinschaftsreinrichtung wie zum Beispiel einer Waschküche bis hin zu Spareinrichtungen für die Toilettenspülungen.

Brigitte Atoif sagte:

Das meiste ist eigentlich überflüssig.

Zur Toilettenspülung:

Das haben wir doch schon gemacht.

Die Kosten dafür dürfen ganz legal auf die Miete umgelegt werden. Ob erwünscht oder nicht.

Hans-Joachim Atoif:

In meinen Augen ist das richtig Wucher. Aber das Gesetz lässt es scheinbar zu. Das ist das Problem.

Und jetzt? Ausziehen? Kaum vorstellbar noch 50 Jahren in ihrem Zuhause.

Die Atoifs erhoffen sich Hilfe beim DMB Mieterverein Stuttgart.




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