Die Schweizer Goldhändlerin und Raffinerie SBG Vault AG aus Brunnen und Bedano biedert sich seit Anfang Juli 2024 über dieselben Vermittler als Retterin von Gold-Kunden an, die zuvor bei der Großraffinerie Swiss Gold Treuhand AG (SGT AG) aus Zug Rohgold (Goldnuggets) gekauft hatten, das angeblich aus der Zentralafrikanischen Republik stammt und in einem Schweizer Goldfreilager eingelagert werden sollte, dort aber gar nicht angekommen sein soll.
Weswegen die Staatsanwaltschaft des Schweizer Kantons Tessin sei Mai 2024 wegen Betrugs, Geldwäsche und unbefugter Entgegennahme von Publikumseinlagen gegen aktuelle und ehemalige Organe der SGT AG ermittle.
Es wäre wohl ein Wechsel vom Regen in die Traufe. Denn hinter beiden Unternehmen soll der vorbestrafte Gold- und Diamantenbetrüger und in der Schweiz geborene Italiener Claudio de Giorgi aus Lugano stehen.
Claudio de Giorgi knöpfte schon vor mehr als 18 Jahren 1.000 Anlegern rund 12 Millionen Euro für eine Gold- und Diamantenmine „Noble Mineral Mining“ ab, die weder Gold noch Diamanten förderte, wie wir berichteten.
10 Millionen Euro verloren Anleger zwischen 2005 und 2016 an diesen Claudio de Georgi, der mit seiner SGH Swiss Gold House in Zürich das Gold aus Schweizer Tümpeln in der Zentralafrikanischen Republik 6 Prozent billiger in die Schweizer Haushalte bringen wollte, was scheiterte.
SGT AG – 78 Millionen Euro verschwunden?
Und nun fehlen bei der SGT AG, bei der Claudio de Giorgi Verwaltungsrat mit Einzelunterschrifts-Berechtigung war, 78 Millionen Euro.
Am 11. Juni 2024 ging die SGT AG endgültig in Konkurs. Die Schweizer Aufsicht FINMA hat am selben Tag den Untersuchungsbeauftragten Rechtsanwalt Thomas Leder aus Zürich eingesetzt und dem aktuellen Verwaltungsrat und Liquidator Rechtsanwalt Renato Giorgio Vitetta aus Melide die Zeichnungsbefugnis entzogen.
Die Deutsche Anwaltszeitung aus Taucha in Sachsen urteilte am 7. Mai 2024: „Swiss Gold Treuhand verhöhnt die Anleger… Renato Vitetta war der Chef des Unternehmens und kannte die Vorgeschichte von Claudio De Giorgi. Vitetta war Rechtsanwalt von Claudio de Gorgi in einem vorherigen Goldbetrugsverfahren.“
Die Deutsche Anwaltszeitung fragte: „Wenn 78 Millionen Euro fehlen, wie will man die wiederbekommen? Herr Vitetta hat doch nicht einmal gemerkt, dass ihm die geklaut wurden. Er hat doch erst 7 Monate später die entsprechende Anzeige erstattet. So kann man es im Konkursdokument des Konkursgerichtes aus Zug nachlesen.“
SBG Vault AG: immer noch Claudio di Giorgi?
Die Dresdener Anleger-Anwältin Kerstin Bontschev deckte am 7. Juli 2024 über die SBG Vault AG auf: „Auch bei dieser Gesellschaft taucht wieder ein Beteiligter auf, der hinter dem Schadenskomplex steht: der vorbestrafte de Giorgi.“
Claudio de Giorgi nennt sich Honorarkonsul der Zentralafrikanischen Republik und soll laut Anwältin Bontschev aktuell im Schweizer Kanton Tessin zwischenzeitlich in Untersuchungshaft sitzen.
Die Swiss Gold Treuhand AG (Großraffinerie) hat im Sommer 2023 entschieden, das Unternehmen zu liquidieren, obwohl sie ja angeblich Mitglied der Swiss Gold Bank SARL aus Bangui in der Zentralafrikanischen Republik gewesen sei.
Noch Anfang 2023 tingelte der vorbestrafte deutsche Bankrott-Betrüger Michael Turgut für die SGT AG durch die Schweiz und umwarb Privatleute. Diese sollten bei der Firma Rohgold kaufen.
GoMoPa warnte schon 2019 nach Hinweisen aus Vertriebskreisen: „Der Mietvertrag des Goldfreilagers läuft jedoch auf den Namen einer anderen Firma, damit allen Käufern, die klagen, kein Zugriff gelingt.“
Claudio de Giorgi wechselte sich bei der SGT AG mit dem ebenfalls als Goldtäuscher bekannt gewordenen Schweizer Beat Martin Dutli aus Morschach als Verwaltungsräte mit Einzelunterschriften ab.
Beat Dutli, Ex-Verwaltungsrat der SGT AG, ebenfalls in U-Haft?
Beat Dutli bekam bereits am 2. Mai 2023 als Verwaltungsrat der Rohgold-Händlerin Silcasur AG aus Baar den Züricher Rechtsanwalt Thomas Leder von der Aufsichtsbehörde FINMA als Untersuchungsbeauftragten vor die Nase gesetzt.
Beat Dutli soll laut Informanten zwischenzeitlich in Deutschland in U-Haft sitzen. Recherchen des Schweizer Magazins K-Geld zeigten bereits 2022, dass Beat Dutli seinen Investoren Millionensummen schuldig blieb, obwohl er ihnen mit seiner Silcasur AG Jahresrenditen von 40 Prozent prognostiziert hatte.
Sein Geschäftsmodell lautete: Die Firma kaufe in Afrika günstig Rohgold bei den kleinen Minen auf. Silcasur arbeite dann auch eng mit den Raffinerien wie etwa der SGT AG zusammen. Das gewonnene Feingold werde dann gewinnbringend an den Markt verkauft. Dazu leihe Dutli Geld von Investoren und schaffe damit auch eine „überdurchschnittlich starke und gleichzeitig risikoarme“ Rendite, die Dutli aber nicht zahlte.
SGB Vault AG – keine Goldnuggets von SGT AG erhalten?
Die von der SGT AG an Kunden über dem Goldmarktpreis der LBMA und zusätzlich mit einem Aufschlag von 5 Prozent Agio verkauften Goldnuggets haben offenbar die Schweiz nie erreicht. „Da die SGT AG keine Transportdokumente vorlegen konnte, dass das Gold jemals in die Schweiz verbracht worden sei, besteht der Verdacht des Betruges. Dafür spreche weiterhin, dass die SGB Vault AG keine Goldbestände von der SGT AG erhalten hat“, schrieb der Düsseldorfer Anleger-Anwalt Dr. Johannes Bender am 26. Juni 2024.
War die SGT AG eine Projektpartnerin von Thomas Klüglich, Provalor Conzept AG?
Wie GoMoPa aus Vertriebskreisen erfuhr, soll der Schweizer Sachwerte-Experte Thomas Klüglich aus Altstätten im St. Galler Rheintal, Gründer und Geschäftsführer der Provalor Conzept AG aus Triesen im Fürstentum Liechtenstein, als seine Projektpartner die skandalöse Goldraffinerie SGT AG (Claudio de Giorgi und Beat Martin Dutli) und die ebenso skandalöse Rohgold-Händlerin Silcasur AG aus Baar (Beat Martin Dutli) angegeben haben.
Außerdem bereitet die Dresdener Kapitalanlage-Anwältin Kerstin Bontschev nach unseren Informationen gerade gegen Thomas Klüglich eine Sammelklage von Aktionären und Partizipanten des Zuger Goldförderunternehmens Delcore AG vor, weil durch ein zeitliches Zurückhalten der vertraglich zugesicherten Mittel der Goldminen-Plan in Sierra Leone 2023 geplatzt und die Gesellschaft 2024 vorübergehend gar in einem Konkursverfahren landete.
Thomas Klüglich bezeichnet sich selbst als „Der Sachwert Experte, der Ihr Vermögen nachhaltig wachsen lässt“. Wie passt das zusammen?
Und nach welchen Kriterien wählt die Provalor Conzept AG für ihre 1.200 Stamm-Mandanten und 100 Sachwertfreunde (Investoren) die Projekte aus? Wir werden Thomas Klüglich einen Fragenkatalog senden. Das Ergebnis lesen Sie demnächst. Nun denn…