Russian Laundromat: Ein mutmasslicher Geldwäsche-Drahtzieher hatte Pech, dass er seinen Wohnsitz in München nahm. So konnten die deutschen Behörden gegen ihn aktiv werden.
Oberstaatsanwältin und Behördensprecherin Anne Leiding teilte gestern dem Finanznachrichtendienst GoMoPa mit:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Staatsanwaltschaft München I ist es zusammen mit dem Bundeskriminalamt gelungen, in einem Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche in Deutschland und Lettland 50 Millionen Euro zu beschlagnahmen.
Darunter vier deutsche Immobilien im Wert von 40 Millionen Euro.
Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Zwei leben im Ausland.
Am 18. Februar 2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro.
Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von zirka 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt.
Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von zirka 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.
Die Staatsanwaltschaft München I geht nach ihren bisherigen Ermittlungen davon aus, dass die in hochwertige Immobilien investierten Vermögenswerte aus Erträgen von Geldwäschehandlungen im Zusammenhang mit dem sogenannten “Russian Laundromat” (Russischer Waschsalon) stammen.
Oberstaatsanwältin Leiding:
Dabei handelt es sich um eine kriminelle Gruppierung um einen ehemaligen leitenden Angestellten der im Jahr 2016 von der Bankenaufsicht in Lettland abgewickelten AS Trasta Komercbanka, sowie aus dessen zahlreichen für die Taten verwendeten Briefkastengesellschaften und eigens dafür eingerichteten Bankkonten.
Für das als sogenannte “non-resident banking” bezeichnete Geschäft wurden tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten und hunderte Bankkonten in Lettland im Rahmen der Tathandlungen verwendet.
Im Jahr 2017 hatte im Raum München bereits eine Durchsuchung bei einem Verdächtigen stattgefunden, der die Dienstleistungen des Geldwaschsalons vermittelt haben soll.