Mit dem am 14. Januar 2021 gestarteten 1,5 Millionen Euro Crowd-Investing für eine alte Maschinenhalle der ehemaligen Berliner Union Elektrizitäts-Gesellschaft (später AEG) in der Dr. Otto-Neurath-Gasse 5 für den Wiener Immobilienverwerter Velum Holding GmbH verspielt die in Wien und München verankerte Finanzierungsplattform Rendity.com/de gerade ihren guten Ruf bei den eigenen Investoren und vor allem bei den Schwarmgeldgebern.
Weder hat das Sanierungsobjekt von Velum- und Trinitas-Gesellschafter Magister Johannes Stieger (43) aus Wien ein erkennbares Entwicklungspotential (bis auf 54 mögliche neue Miet-Parkplätze). Noch ist die abgegebene “harte Patronatserklärung” der Velum Holding GmbH in Höhe des einzusammelnden Nachrangdarlehensbetrages von 1,5 Millionen Euro alles andere als hart, sondern wohl eher ein Bluff, wie ein Blick in die Bilanzzahlen der Velum Holding GmbH zeigt.
2015 sind die drei Wiener Crowd-Investing-Plattformgründer Tobias Leodolter (30, links), CEO Lukas Müller (mitte) und Paul Brezina (rechts) mit keinem geringeren Anspruch angetreten, als:
Unsere Mission ist es, den Immobilienmarkt zu demokratisieren.
Rendity möchte auch Kleinanlegern ab 100 Euro digitale Immobilieninvestmens mit einer Jahresrendite von bis zu 7 Prozent ohne Gebühren und bei kurzen Laufzeiten ermöglichen.
Das klappte in den bisherigen 80 Immobilienprojekten in Österreich und Deutschland mit bislang 10.000 Anlegern auch ganz gut, obwohl die Plattform selbst bis Ende 2018 mit Bilanzverlusten von zuletzt rund minus 182.000 Euro zu kämpfen hatte.
Im November 2020 gab es aber für das Gründungstrio eine dicke Finanzspritze von 1,8 Millionen Euro vom aws Gründerfonds sowie JP-Immobilien-Boss Daniel Jelitzka und Privatinvestor Ivan Holler.
Mit dem Geld wollte Rendity “zusätzliche Immobilien-Anlageprodukte” entwickeln.
Doch ob nun das 1,5-Millionen-Euro-Nachrangdarlehen an die Objektgesellschaft Dr. Otto-Neurath-Gasse 5 BesitzgesellschaftmbH der Wiener Velum Gruppe das richtige “zusätzliche Immobilien-Anlageprodukt” ist, muss leider bezweifelt werden.
Erstens: Wo ist das Entwicklungspotential?