PROJECT Investment Gruppe24. Januar 2019 | 21:08 | Lesedauer ca. 11 min | Autor: GoMoPa-Redakteur JS

Project Fonds: “Blendwerk”, urteilt FondsMedia über Leistungsbilanz der PROJECT Investment Gruppe


Die bayerische PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg von Wolfgang Dippold legt seit 20 Jahren Immobilienfonds auf. 22.000 Anleger haben in insgesamt 33 Fonds investiert. Der nächste befindet sich schon in der Platzierung.

 

Doch die Leistungsbilanz für die Altfonds hält einer “Forensischen Ergebnisanalyse auf Investorenebene” durch das schleswig-holsteinische Institut FMG FondsMedia GmbH aus Tangstädt nicht stand.

 

 

Großes Foto: Die Geschäftsleitung der PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg von links nach rechts: Alexander Schlichting (Geschäftsführender Gesellschafter PROJECT Vermittlungs GmbH, links), Jürgen Uwira (Geschäftsführer PROJECT Real Estate Trust GmbH, 2. von links), Markus Schürmann (Vorstand PROJECT Beteiligungen AG, 3. von links), Gründer und Mehrheitsgesellschafter Wolfgang Dippold (Aufsichtsratvorsitzender PROJECT Beteiligungen AG, 4. von links), Ottmar Heinen (Vorstand PROJECT Beteiligungen AG, 4. von rechts), Matthias Hofmann (Vorstand PROJECT Investment AG, 3. von rechts), Steuerberater Ralf Cont (Vorstand Finanz- und Portfoliomanagement der PROJECT Investment AG, 2. von rechs), Thomas Lück (Geschäftsführer PROJECT Fonds GmbH und PROJECT Fondsverwaltung GmbH, rechts)© Pressefotos PROJECT Investment GruppeGroßes Foto: Die Geschäftsleitung der PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg von links nach rechts: ... mehrGroßes Foto: Die Geschäftsleitung der PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg von links nach rechts: Alexander Schlichting (Geschäftsführender Gesellschafter PROJECT Vermittlungs GmbH, links), Jürgen Uwira (Geschäftsführer PROJECT Real Estate Trust GmbH, 2. von links), Markus Schürmann (Vorstand PROJECT Beteiligungen AG, 3. von links), Gründer und Mehrheitsgesellschafter Wolfgang Dippold (Aufsichtsratvorsitzender PROJECT Beteiligungen AG, 4. von links), Ottmar Heinen (Vorstand PROJECT Beteiligungen AG, 4. von rechts), Matthias Hofmann (Vorstand PROJECT Investment AG, 3. von rechts), Steuerberater Ralf Cont (Vorstand Finanz- und Portfoliomanagement der PROJECT Investment AG, 2. von rechs), Thomas Lück (Geschäftsführer PROJECT Fonds GmbH und PROJECT Fondsverwaltung GmbH, rechts)© Pressefotos PROJECT Investment Gruppe

 

 

“Für PROJECT Fonds haben wir keinen einzigen Fall einer Klage oder Beschwerde eines Anlegers bei der Aufsichtsbehörde verzeichnet”, stellte am 23. Januar 2019 die PROJECT Investment Gruppe fest.

Doch wer nichts weiß, kann sich nicht beschweren.

 

Von “nicht nachvollziehbar” über “Blendwerk” bis “äußerst dubios” reichen die Einschätzungen von Analyst Diplombetriebswirt Peter Kastell (54) aus Hamburg zur 92seitigen Leistunbsbilanz der PROJECT Investment Gruppe vom September 2018.

Und in einer weiteren Studie über das Investitions-Audit des Project Fonds Strategie 1 spricht Kastells Analysehaus FondsMedia von einem “Schatten-Investitionssystem” in stille Beteiligungen an die geschäftsführende Kommanditistin der eigenen Fondsgesellschaft, von denen die Anleger gar nichts mitbekamen.

Und der Mann, der diese Alt-Fonds hauptsächlich verantwortet hat, fiel praktisch die Treppe rauf – wurde Strategievorstand der für die neuen Fonds verantwortlichen Kapitalanlagegesellschaft PROJECT Investment AG.

Und hier wurde es nicht besser:

 

Zwar heißt es in den neuen Fonds: Keine Wertpapiere mehr, keine stillen Unternehmensbeteiligungen mehr. Keine Kredite mehr. Seit 2009 investiert die PROJECT Investment Gruppe aus Bamberg nur noch mit Eigenkapital ihrer Anleger in Immobilien.

Aber von den 2016 mit großem Werbeetat vertriebenen PROJECT Wohnen 14 und 15 geschlossene Investment GmbH & Co. KGs erfolgten gefährliche Ausschüttungen aus Nichtgewinnen, wie wir noch sehen werden.

Verantwortet hat die Alt-Fonds wie nun ach die Neu-Fonds der Bamberger Diplombetriebswirt Matthias Hofmann (50).

Seit Juli 2002 war Matthias Hofmann im Fondsmanagement der PROJECT Fondsverwaltung GmbH in Bamberg tätig, seit Januar 2003 Geschäftsführer, seit Juli 2004 geschäftsführender Gesellschafter und seit Oktober 2004 zudem als Geschäftsführer der PROJECT Fonds GmbH.

Das Tätigkeitsfeld in diesen beiden Unternehmen erstreckte sich von der Fondskonzeption, Prospektierung, Risikosteuerung, Fondscontrolling und Fondsmanagement bis zur Fondsgeschäftsführung. Seit Frühjahr 2013 verantwortet er als Vorstand der Kapitalverwaltungsgesellschaft PROJECT Investment AG das Resort Risikomanagement und Unternehmensentwicklung.

Die Muttergesellschaft der PROJECT Investment Gruppe ist die 1995 gegründete PROJECT Beteiligungen AG in der Kirschäckerstraße in Bamberg.

Sie wird seit dem 21. Februar 2018 von Vertriebs- und Marketingvorstand Ottmar Heinen geleitet. Der 52jährige Sparkassenwirt mit Wohnsitz in Kettenis in Belgien war am 25. Januar 2018 als Geschäftsführer der Lacuna GmbH des Regensburger Energieunternehmers Werner Engelhardt (46) zurückgetreten, bei denen das Windpark-Anlegerglück Fifty-Fifty verlief, wie GoMoPa berichtete.

Finanzvorstand der Project Beteiligungen AG ist seit dem 1. November 2016 Diplomkaufmann Markus Schürmann (54) aus Nordrhein-Westfalen.

Gründer und Mehrheitsgesellschafter Finanzkaufmann Wolfgang Dippold (73,64 Prozent, der Rest gehört weiteren Angehörigen der Familie Dippold) aus Stegaurach im Landkreis Bamberg wechselte Ende 2017 von der Geschäftsführung zum Aufsichtsratsvorsitzenden.

In der Rückschau auf die Project Fonds stellte die Geschäftsleitung der PROJECT Investment Gruppe in einer Presseerklärung am gestrigen 23. Januar 2019 fest:

In zwei Jahrzehnten haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Marktgegebenheiten und auch die Ansprüche der Anleger verändert.

Bei all diesen unterschiedlichen Konzeptionen und den zum Teil schwierigen Marktbedingungen hat bis heute noch kein PROJECT-Anleger Verluste bei seinen Investments verzeichnet.

Doch die “Forensischen Ergebnisanalyse auf Investorenebene” von der FMG FondsMedia GmbH kommt zu einer nicht ganz so optimistischen Einschätzung ganz.

Alle sieben Project Fonds fielen in der fast 77 Seiten starken Studie, die soeben veröffentlicht wurde und GoMoPa vorliegt, komplett durch.

Die Studie kann zum Preis von 149 Euro bei der FMG FondsMedia GmbH bestellt werden.

Peter Kastell studierte nach dem Abitur in Hamburg Betriebswirtschaftslehre, schloss dieses Studium als Diplom-Betriebswirt ab und absolvierte eine Ausbildung als Fachkaufmann Marketing.

Kastell ist seit etwa zwanzig Jahren im Markt für Sachwertinvestments beruflich engagiert. Im Jahr 1996 begann die berufliche Entwicklung in der Funktion des Prokuristen eines Hamburger Emissionshauses.

Ab dem Jahr 2000 war Peter Kastell Generalbevollmächtigter einer Privatbank und leitete dabei den Bereich Research und Analyse.

Seit Gründung im Jahr 2002 steuert Peter Kastell als geschäftsführender Gesellschafter die FMG FondsMedia GmbH.

Castell:

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, wochenlang recherchieren und analysieren zu müssen, um die Ergebnisse von fünf Fondsgesellschaften zu Papier bringen zu können.

Fünf, weil von den sieben zwei verschmolzen sind und einer rückabgewickelt wurde.

Hier die Fondseinschätzungen im Kurzdurchlauf.

“Nicht nachvollziehbar” – Zu Project Fonds 1 urteilt FondsMedia-Analyst Peter Kastell:

Wer sich für Hintergründe zum “Project Fonds 1” interessiert, wird in der aktuellen Leistungsbilanz kaum fündig.

Ich habe daher Angaben der Leistungsbilanzen 2006, 2008, 2009 und 2011 ausgewertet. Meiner Meinung sind die Begründungen für die dürftigen Ergebnisse in der aktuellen Leistungsbilanz unzureichend.

Im Zuge der Ermittlungen traten Dinge zum Vorschein, die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Meiner Meinung resultieren die dürftigen Ergebnisse für Anleger dieses Fonds aus einer fehlgeleiteten Fondskonzeption.

Bedenklich erscheinen mir verbale Ablenkungsmanöver, die dürftige Ergebnisse auf äußere Umstände abzuwälzen wollen.

Wenn Darlehen des Initiators an die Fondsgesellschaft nicht nachvollziehbar verbucht werden, schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken.

Die PROJECT Investment Gruppe meint dazu in ihrer gestrigen Stellungnahme:

Gerade die ersten Fonds zeigen, dass PROJECT anfangs breitere Investitionsmöglichkeiten bot als heute. Dies brachte auch entsprechende Herausforderungen mit sich:

Die PROJECT Fonds 1 und 2 investierten neben Bestandsimmobilien auch in Wertpapierdepots, verbunden mit einer Finanzierung.

Aufgrund der Marktverwerfungen im Herbst 2001 verzeichneten die Wertpapierdepots deutliche Kursverluste und wurden durch Beschluss der Gesellschafter mit Verlust aufgelöst.

“Somit begann für diese Fonds eine herausfordernde Zeit, in der unser Fondsmanagement alle Möglichkeiten zur Performance-Optimierung ergriffen hat”, so Ottmar Heinen, Vorstand Vertrieb und Marketing der PROJECT Beteiligungen AG.

Durch den erfolgreichen Objektverkauf Ende 2018 befindet sich der für PROJECT am schwierigsten gelaufene PROJECT Fonds 1 in Liquidation und sollte dennoch für die Investoren nach Berücksichtigung von Steuerrückerstattungen bis voraussichtlich Ende dieses Jahres mindestens zu einem ausgeglichenen bzw. positiven Ergebnis führen.

“Widersprüche” – Zu Project Fonds 2 moniert Peter Kastell:




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