Donner & Reuschel, die Hamburger Privatbank der Signal Iduna, fällt seit Jahren durch Immobilien-Bilanztricks auf. Das 2022er Risiko: Russen-Immobilien.
„Vertrauen ist das wichtigste Asset, das eine Bank bieten kann.“ So der Vorstandssprecher der Hamburger Privatbank Donner & Reuschel Aktiengesellschaft an der Binnenalster, Marcus Vitt (56, Foto) aus Hamburg Volksdorf im März 2022 gegenüber dem Berliner Magazin in/pact media.
Doch kann man einer Bank vertrauen, deren Daten im Darknetz auftauchen? Oder deren Bilanzen mit Immobilien-Tricks (sogenanntem Anwachsen einer Immobilie durch Verschieben) vor einem Loch bewahrt werden?
Der erfolgreiche Hackerangriff auf Daten von Donner & Reuschel
Auf jeden Fall sind erstens Daten von ehemaligen und aktuellen Bankmitarbeitern in falsche Hände geraten.
Donner & Reuschel ist offenbar Opfer einer Cyber-Attacke geworden ist. So legte das Hamburger Geldhaus am 21. Juni 2022 im Bundesanzeiger einen “Sicherheitsvorfall” offen. Demnach war es bereits Anfang April 2022 zu einem Hacker-Angriff auf die Systeme des nordrhein-westfälischen Software-Anbieters perbit Software GmbH gekommen, dessen Personalmanagement-Lösungen auch von Donner & Reuschel zur Verwaltung von Personal-Informationen genutzt werden. Den Angaben zufolge gelang es den Hackern, personenbezogene Mitarbeiterdaten wie Name, Gehalts- und Kontaktdaten sowie Krankenkassendaten zu stehlen und diese dann im Darknet zu veröffentlichen. Die betroffenen Beschäftigten seien über den Vorfall informiert worden, heißt es in der Mitteilung. Kundendaten seien hingegen nicht betroffen. Der Vorfall wurde laut dem Bundesanzeiger-Eintrag bei der Landesdatenschutz-Behörde in Hamburg gemeldet, Donner & Reuschel erstattete zudem Strafanzeige.
Risikozuwachs bei Krediten
Und zweitens musste der Mutterkonzern, die Signal Iduna Gruppe, mit 30 Millionen Euro echtem Geld und noch mal 30 Millionen Euro Nachrangdarlehen ein drohendes Bilanzloch im Geschäftsjahr 2021 verhindern.
Satte 72 Prozent der Kredite wurden Ende 2021 als mit „erkennbaren“ und „deutlichen“ Risiken eingestuft. Ein Risikozuwachs in diesem Kategoriebereich von 3 Prozent gegenüber 2020.