Mit einem Share Deal (Anteilskauf an einer Firma, der das Grundstück gehört) unter 95 Prozent umschiffte der kanadische Käufer Brookfield Property Partners beim nun vollzogenen Kauf des Potsdamer Platzes in Berlin Tiergarten die sechsprozentige Grunderwerbssteuer an Berlin in Höhe von rund 76,44 Millionen Euro.
Während sich die Anleger des zwischenzeitlich eingefrorenen offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest aus Frankfurt am Main über eine dicke Ausschüttung freuen können, geht Berlin bei dem geglückten Verkauf des Potsdamer Platzes (ohne Sony Center und Bahntower) leer aus.
Berlin kann bei dem 1,274 Milliarden Euro schweren Verkaufsdeal keine üblichen 6 Prozent Grunderwerbssteuer kassieren, weil der Käufer die legale Steuerumgehung Share Deal nutzte.

Dabei werden nicht die Grundstücke selbst, sondern nur Anteile (Shares) von Gesellschaften verkauft, die diese halten. Das Konstrukt wird von großen Investoren wie Fonds, Versicherungen oder Pensionskassen bei milliardenschweren Immobiliengeschäften gewählt.
Bei Share Deals tritt in der Regel ein Hauptinvestor mit einem kleineren Joint-Venture-Partner auf, der nur etwas mehr als fünf Prozent der Immobilienanteile kauft.
Der Großinvestor, hier der börsennotierte kanadische Immobilieninvestor Brookfield, erwirbt meist 94,9 Prozent der Gesellschaft, in die die Grundstücke eingebracht wurden. Damit ist er Eigentümer der Immobilie.