Brandaktuell wirbt die ÖKORENTA Gruppe aus dem ostfriesischen Aurich (Kornkamp 52) gerade bis zu 25 Millionen Euro für ihren nunmehr zehnten Windpark-Publikumsfonds ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 Investment GmbH & Co. KG ein, ohne auch nur ein einziges Windrad zu besitzen oder auch nur selbst bauen oder erwerben zu wollen.
Der niedersächsische Finanz-Vertriebler Tjark Goldenstein (60) und der bayerische Diplombankbetriebswirt Dieter Knörrer (63) sind einfach nur zwei clevere Zweitmarkthändler, die für ihre Einkaufstour von Anteilen an fremden Investmentgesellschaften oder fremden Windpark-Fonds seit 2005 wie am Fließband einen ÖKORENTA-Dachfonds nach dem anderen auflegen, denen bereits 7.000 Kapitalanleger beigetreten sind (Stand: April 2018).
Die Zielfonds oder Investmentgesellschaften stammen von 47 anderen Emissionshäusern (Stand: 13. September 2017) und sind entweder direkt oder ebenfalls indirekt an 260 Energieparks bundesweit beteiligt. Die bereits aufgestellten Windräder (Windenergie macht im ÖKORENTA-Portfolio 97,8 Prozent aus, Bio- und Solarenergie jeweils 1,1 Prozent) müssen nun abhängig vom Wind soviel Strom liefern, dass nicht nur die Fondsverwaltungskosten und die Rendite des Erstfonds bezahlt werden können, sondern auch noch die nicht unerheblichen sogenannten Weichkosten des ÖKORENTA-Dachfonds bedient werden können, ehe dann auch noch eine Rendite für die ÖKORENTA-Dachfondsanleger (Kommanditisten) herausspringen kann.
Selbst wenn es täglich stürmen würde, heißt das nicht im gleichen Zug volle Taschen für die ÖKORENTA-Anleger. Deren Ausbeute bleibt einzig davon abhängig, wie die Zielfonds und ihr eigener oben drauf gesetzter Fonds wirtschaftet, also mit Kosten und Schulden umgeht.
Ob die ostfriesischen ÖKORENTA-Zweitmarkthändler Tjark Goldenstein und Dieter Knörrer nach der Laufzeit von zehn Jahren durch den Verkauf der Zielfondsanteile tatsächlich einen ordentlichen Reibach hinbekommen, ist bislang nicht bewiesen.
Laut dem im Oktober 2017 erstellten Performance-Bericht der ÖKORENTA Gruppe gab es noch keinen Ausstieg eines Fonds der Windparkreihe ÖKORENTA Erneuerbare Energien.
Dafür gab es jedoch Ausschüttungen auch für eine Minus-Performance der Mehrzahl der vergangenen Fonds sowie weit höhere Ausschüttungen, als überhaupt erwirtschaft wurde, wie wir gleich noch sehen werden.
Eines fällt vor allem auf: Goldenstein und Knörrer legen immer hastiger immer neue 25 Millionen Euro schwere Dachfonds auf.
Der Vorgängerfonds ÖKORENTA Erneuerbare Energien IX war gerade erst am 9. Oktober 2018 mit eingesammelten 25 Millionen Euro erfolgreich geschlossen worden, da ließen Goldenstein und Knörrer mitteilen:
Für alle Interessendten, die nicht mehr zum Zuge gekommen sind, steht der Nachfolgefonds in Kürze bereit.
Und der Fonds davor, der ÖKORENTA Erneuerbare Energien VIII, war Ende 2016 gerade mit 25 Millionen Euro ausplatziert (“Er erlebte zum Ende der Zeichnungsfrist einen regelrechten Ansturm”, so Tjark Goldenstein in seinem im Oktober 2017 erstellten Performance-Bericht) , da wurde bereits im März 2017 mit dem Vertrieb des ÖKORENTA Erneuerbare Energien IX begonnen.
Diese schnelle Neuauflage von Fonds ist im Allgemeinen ein Alarmsignal, weil man dann nicht mehr wirklich sagen kann, ob die jährlichen Ausschüttungen an die Kommanditisten tatsächlich aus erwirtschafteten Gewinnen oder doch eher aus dem frisch eingeworbenen Kapital erfolgen.
Besonders dann, wie bei der ÖKORENTA, alles aus einer Hand erfolgt: Vertrieb ÖKORENTA FINANZ GmbH, Komplementärin ÖKORENTA Verwaltungs GmbH, Treuhandkommanditistin SG-Treuhand GmbH und Kapitalverwaltungsgesellschaft KVG Auricher Werte GmbH, allesamt in Kornkamp 52 und unter Kontrolle von Strategieboss und Mehrheitsgesellschafter Tjark Goldenstein und vom geschäftsführenden Mit-Gesellschafter Dieter Knörrer.
Sollte ein ÖKORENTA-Fonds in die Insolvenz schliddern, fordert der Insolvenzverwalter von den Kommanditisten die bereits erhaltenen Ausschüttungen zurück.
Beim brandneuen ÖKORENTA Erneuerbare Energien 10 können Anleger wieder ab 10.000 Euro plus Agio von 5 Prozent beitreten. Laufzeitende des neuen Dachfonds soll der 31. Dezember 2029 sein.
Laut Performance-Bericht der ÖKORENTA-Gruppe vom Oktober 2017 wurden für das Jahr 2016 rund 8,1 Millionen Euro ausgeschüttet. Das entsprach pro Fonds zwischen 6 und 11 Prozent, bezogen auf ein 2016 verwaltetes Eigenkapital in Höhe von 98,434 Millionen Euro.
Und das bei großer Windflaute.
Goldenstein betonte im Vorwort vom Oktober 2017 zum Performance-Bericht für das Geschäftsjahr 2016:
Kumuliert verwalten wir über 150 Millionen Euro an Vermögenswerten. Insgesamt wurden rund 2.500 Anteilskäufe getätigt.
Gerne weisen wir darauf hin, dass auch für das Berichtsjahr wieder alle Portfoliofonds an die Anleger auszahlen konnten.
Insgesamt ist für das Geschäftsjahr 2016 eine Gesamtsumme von rund 8 Mio. EUR aus den ÖKORENTA-Fonds an die Anleger geflossen.
Dies ist umso bemerkenswerter, da das Windaufkommen im Jahresvergleich sehr gering war.
Tatsächlich war das Windjahr mit nur 81 Prozent (laut BDB-Index Version 2011) das schwächste seit 20 Jahren und auch das Solarjahr hat etwas schlechter als das Vorjahr abgeschlossen.
Festzuhalten bleibt: ÖKORENTA- Fonds verfügen aufgrund ihrer breit angelegten Portfoliostruktur und der Investition in Bestands-Zielfonds also nachweislich über eine hohe Zuverlässigkeit und Solidität.