Die Bonner Finanzmarktaufsicht BaFin ist alles andere als zimperlich, wenn es um unerlaubte Einlagengeschäfte geht. Doch im Falle von Jürgen Wagentrotz, der eine persönliche Rückzahlungsgarantie für Nachrangdarlehen abgab, die er als Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär der Oil & Gas Invest AG, kurz OGI AG, mit Sitz in Frankfurt am Main für die Entwicklung von Öl- und Gasfeldern in den USA einsammelte, gab es gar keine Zwangsmaßnahme, wie eine BaFin-Sprecherin bestätigte, sondern nur einen Hinweis, dass Wagentrotz so etwas ohne BaFin-Erlaubnis nicht versprechen durfte.
Millionär Wagentrotz, der laut Handelsregister auf der Karibikinsel Santa Lucia wohnt, hatte es aus seiner Sicht wohl nur gut gemeint, obwohl er sich mit seinem Versprechen auch sofort Kritik einfing, wie man denn die Rückzahlungsgarantie bei ihm persönlich vollstrecken solle.

Kritiker wie die Zeitschrift Finanztest rudern nun allerdings mit der Kritik zurück. Aus wichtigem Grund.
Wie der Prokurist der OGI AG, Percy Meiser, gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net bestätigte, habe Wagentrotz alle bislang eingesammelten qualifizierten Nachrangdarlehen mit Sicherheitspaket in Höhe von 4,5 Millionen Euro plus der versprochenen Zinsen an die Anleger zurückgezahlt.
Das geschah bereits am 22. Mai 2015 – und sucht im Kapitalmarkt seinesgleichen.
Dennoch veröffentlichte Finanztest noch am 10. Juni 2015 einen Artikel unter der Überschrift: “Oil & Gas Invest: Aufsicht stoppt dubioses Angebot der OGI AG”.
Mit negativen Folgen für die OGI AG. Denn die brachte im Juni ein neues qualifiziertes Nachrangdarlehen auf den Markt, in Abstimmung mit der BaFin nun ohne die Rückzahlungsgarantie.