Knapp 10 Millionen Euro hat die Auricher Werte GmbH bereits für ihren neuen Dachfonds (Schwerpunkt Windparks in Deutschland)
ÖKORENRA Erneuerbare Energien 11 geschlossene Investment GmbH & Co. KG aus Kornkamp 52 im niedersächsischen Aurich eingesammelt, fünf Millionen Euro sollen noch in den nächsten 11 Monaten platziert werden.
Wenig vertrauenserweckend dabei ist, dass als Vermittler auch das Frankfurter Crwodinvesting-Portal LeihDeinerUmweltGeld.de gewonnen wurde. Die dahinterstehende CrowdDesk GmbH aus Frankfurt am Main ist mittlerweile dafür berühmtberüchtigt, ihre Anleger in waghalsige Kamikaze-Investments zu schicken, wie GoMoPa berichtete.
Ab 10.000 Euro plus 5 Prozent Agio können Anleger einsteigen. Laufzeit bis Ende 2029. Jährliche Ausschüttungen von 2 bis 7 Prozent aufsteigend. So die Prognose.
Doch die ÖKORENTA-Dachfonds sind, bezogen auf das eingebrachte Kommanditkapital, eine tickende Zeitbombe. Bei vielen Fonds erfolgten Ausschüttungen, obwohl die Fonds mit ihrem steuerlichen Ergebnis bezogen auf das Kommanditkapital im Minus lagen.
Es könnte glatt als Ostfriesenwitz durchgehen, wenn der geschäftsführende Gesellschafter der Auricher Fondsinitiatorin ÖKORENTA Invest GmbH, Tjark Goldenstein (62) aus Ihlow, auf Youtube in seinem “ÖKORENTA – Der Film” am 28. Juli 2020 verkündete:
Wenn ich ehrlich bin, möchte ich eigentlich nur, dass wir weiterhin so erfolgreich arbeiten, wie wir es tun.
Sein langjähriger Strategie-Boss und Mehrheitsgesellschafter (51 Prozent) der ÖKORENTA Invest GmbH dagegen Diplombankbetriebswirt Akadamie Deutscher Genossenschaft Dieter Knörrer (65) aus Bindlach-Ramsenthal in Bayern und zugleich seit 2018 Aufsichtsrat der Fondsanbieterin und Kapitalverwaltungsgesellschaft Auricher Werte GmbH ist am 9. Juli 2019 zurückgetreten.
Wie am Fließband produziert der Ostfriese Tjark Goldenstein einen ÖKORENTA Dachfonds nach dem anderen, um mit dem Kommanditkapital auf dem Windparkfonds-Zweitmarkt auf Einkaufstour zu gehen. Goldensteins achter Fonds war im Dezember 2016 mit 25 Millionen Euro ausplatziert, der neunte Fonds ebenso im Oktober 2018, der zehnte in gleicher Höhe 2019. Und nun ist der elfte Fonds in der Einwerbung von insgesamt 15 Millionen Euro.
Und man muss sich wundern: Trotz der größten Windflaute seit 20 Jahren wurde für das Jahr 2016 an die Vorgängerfonds-Kommanditisten zwischen 6 und 11 Prozent auf ihr Eigenkapital von rund 98 Millionen Euro ausgeschüttet. Doch wovon? Die meisten Fonds wiesen ein kumuliertes Minus aus. Die restlichen Fonds hatten weit weniger als die Ausschüttungen erwirtschaftet.
Was für eine Zeitbombe tickt da in Aurich?
2017 erreichte das Windaufkommen in Deutschland 92,5 Prozent des langjährig zu erwartenden Mittelwertes. Für das Geschäftsjahr 2017 haben die sieben betreffenden ÖKORENTA Zweitmarkt-Fonds im Durchschnitt rund 10 Prozent an die Anleger ausgezahlt.
Und auch bei der Hitzewelle 2018 (in fast allen deutschen Landeshauptstädten kam es zu den längsten Hitzewellen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881) standen viele Windräder still. Dennoch schütteten die ÖKORENTA-Fonds zwischen 3 und 18 Prozent aus, bezogen auf das verwaltete Eigenkapital von 123,434 Millionen Euro, obwohl die Fonds nicht selten kumuliert im Minus lagen.
Der neueste Performance-Bericht 2018 mit Stand 30. September 2019 zeigt das sehr deutlich: