Investmentcoach Axel Junker (56) aus Hürth bei Köln hat mit dem Ruhestandsplaner Peter Härtling (56) aus Vogtareuth in Bayern und dem LV-Policenrückabwickler und Inkassoanwalt Markus Mingers (45) aus Aldenhoven in NRW die Genossenschaft “VerbraucherRechte eG” gegründet, in die die Besitzer von Lebensversicherungspolicen das von der Kanzlei Mingers & Kreuzer nach einem Widerruf erstrittene Kapital in Genossenschaftsanteile anlegen können, um von der Vorfinanzierung weiterer LV-Widerrufe zu profitieren.
Daher lautet der Name der Genossenschaft: Deutsche Prozessfinanzierung für VerbraucherRechte eG.
Die Genossenschaftsanteile kosten ab 5.000 Euro plus 5 Prozent Agio per Einmalzahlung oder als Sparplan ab 50 Euro plus 5 Prozent Agio monatlich.
Die so gebildeten Geschäftsguthaben sollen laut Prognose jährlich um 5,25 Prozent wachsen.
Das Geld soll mit Prozessfinanzierung bei LV-Widersprüchen verdient werden.
Nur die Genossen der “Deutsche Prozessfinanzierung für VerbraucherRechte eG” tragen das alleinige Risiko.
Ob die Genossen dabei wirklich gewinnen, ist fraglich, denn sie tragen bei dem Konstrukt als einzige mit ihrem Geschäftsguthaben das unternehmerische Risiko. Nicht die Mandanten, nicht die Rechtsanwälte, nicht die Vermittler außerhalb der Genossenschaft. Nur die Genossen.
Die Mandanten haben keine Vorkosten. Sie bekommen im schlechtesten Fall, wenn sie gegen die Versicherung verlieren, nur den Rückkaufswert. Wenn sie gewinnen, dürfen sie den Rückkaufswert und 75 Prozent des über den Rückkaufswert erstrittenen Geldes behalten, 25 Prozent davon geht an die Genossenschaft.
Die Kanzlei Mingers & Kreuzer / Markus Mingers aus Jülich in NRW bekommt ihr Honorar von der Genossenschaft, egal, ob sie gewinnt oder verliert. Sie profitieren von der Zahl der Mandanten.
Und die einstigen Vermittler von Lebensversicherungen sollen ihre Kunden noch einmal aufsuchen und überreden, mit Hilfe der Genossenschaft einen LV-Widerrufs-Rechtssteit auszufechten und dann das Geld in die Genossenschaft zu investieren. Dazu benötigen sie keinen teuren Paragraphen 34 f (3) mit BaFin-Kontrolle.
Die Vermittler sollen selbst Mitglied der Genossenschaft werden und dann einfach als Mitglied andere Mitglieder werben. Dafür gibt es dann eine Tippgeber-Sofort- sowie eine Tippgeber-Bestands-Vergütung. Stornofrei.
Ist die Genossenschaft nur eine Geldschaufel für den LV-Rückabwickler IVR?
Ein Informant befürchtet gegenüber dem Finanzanchrichtendienst GoMoPa.net, dass die Genossenschaft nur eine Geldschaufel für die am 28. November 2017 gegründete und von der Mingers-Angestellten Rechtsanwältin Svenja Beate Gödecke (35) aus Köln als Alleininhaberin geleitete IVR-Institut für Verbraucherrechte GmbH ist, die sich bei Erfolg den erstrittenen Mehrwert über den Rückkaufswert hinaus hälftig mit den Mandanten teilt.
Der Informant schreibt:
Es ist doch sehr seltsam, dass Herr Junker aus einer eG austritt, eine neue gründet mit anderen Partnern.
Zudem lässt sich im Video (gemeint ist das Webinar vom 3. Juli 2018 – Anmerkung der Redaktion) erkennen, dass sie auf die Rückkaufswerte aus sind und der Anwalt dabei helfen soll durch Kündigung, welcher auch im Aufsichtsrat sitzt.
Die Geschäftsführerin Gödecke des IVR-online.com (Institut für Verbraucherrechte) ebenfalls im Aufsichtsrat.
So können sie schnell das Geld abziehen und anderweitig verwenden. Sind hier die Verbraucherinteressen noch wichtig oder der eigene Geldbeutel?
Zudem Anteile vermitteln (Kapitanlage ohne Zulassung?)
Viele Grüße
Axel Junker gibt in seinem Webinar am 3. Juli 2018 an, dass er Direktor der IVR-Institut für Verbraucherrechte GmbH ist, “wo wir das Thema Wideruf von Lebensversicherungn und Widerruf von Kfz-Kreditverträgen sehr stark spielen.” Die Anwältin Gödecke und ihr Chef Markus Mingers sitzen im Aufsichtsrat der Deutschen Prozessfinanzierung für VerbraucherRechte eG.
Die beiden sind die Vorsitzenden des Investitionsausschusses der Genossenschaft und entscheiden, wofür die Mittel der Genossenschaft verwendet werden.
Axel Junker sagte im Webinar als IVR-Direktor:
Wir haben das Probelm gehabt. Das vielleicht nur kurz. Wir sind anfang des Jahres angefragt worden. Wir hätten 320 Mandate von Air Berlin Ladies haben können, die keine Rechtsschutzversicherung hatten. Wir konnten das damals nicht machen, wiel wir nicht genug Geld gehabt hätten. Und das wäre sehr, sehr spannend gewesen. Geht halt nicht immer. Aber jetzt hoffen wir, dass das anders wird.
Weil die Genossenschaft solch spannende Geschichten finanzieren soll. Junker und Härtling verweisen im Seminiar darauf, dass Genossenschaften weniger insolvenzanfällig sind wie allgemein Firmen.
Aber das unternehmerische Risiko ist nun mal da, was es bei einer Lebensversicherung für den Kunden nicht gab.