Im Frühjahr diesen Jahres gab es in den Sozialen Medien einen Aufstand der Weißen Kittel. Ärzte und Apotheker beschwerten sich zuhauf über ihre genossenschaftliche Hausbank, die apoBank aus Düsseldorf.
Ein Apotheker drohte gar mit Klage, wie GoMoPa berichtete. Die Probleme halten wohl noch bis ins nächste Jahr an.
Ärzte blickten nach Pfingsten plötzlich auf Kontodaten ihres Studienkollegen. Weder eigene Lastschriften noch Daueraufträge funktionierten.
Schuld für das IT-Chaos war ein sogenannter Kernbanken-Wechsel.
Weg vom genossenschaftlichen Anbieter Fiducia & GAD und DZ Bank hin zum Schweizer Anbieter Avaloq.
Seit drei Jahren baute Avaloq an dem Wechsel. Parallel war Fiducia & GAB noch bis Mitte 2020 vertraglich an Bord.
“Deutsche wollen Rolls-Royce, Schweizer liefern VW Käfer”
Doch die Avaloq-Leute waren gerade mal ein paar Monate im Haus, da berichtete das Schweizer Finanzportal Inside Paradeplatz im Frühjahr 2018 unter dem Motto “Deutsche wollen Rolls-Royce, Schweizer liefern VW Käfer” bereits von grundlegenden Schwierigkeiten in der neuen Partnerschaft:
Das Problem sind diametral auseinander laufende Erwartungen.
Die Avaloq will ihre Standard-Lösung einführen, die ApoBank verlangt eine genaue Kopie ihrer heutigen Spezialanforderungen.
Beides passt überhaupt nicht zusammen. In Workshops fühlen sich Avaloq-Teilnehmer wie auf einem anderen Planeten.
Beide, die apoBank und Avaloq, gaben Entwarnung. Alles laufe planmäßg.
Doch die Freischaltung der Avaloq-IT zu Pfingsten 2020 wurde ein Flop. Nach Einführung des neuen Kernbanksystems laufen einige der 230 Subsysteme bis heute nicht.
Nun ist über die Schuldfrage eine regelrechte Schlammschlacht zwischen apoBank und Fiducia & GAD / DZ Bank entbrannt.
Auf der Bilanzpressekonferenz der apoBank am 1. Juni 2020 gab Ulrich Sommer, der Vorstandsvorsitzende der Apotheker- und Ärztebank, zu:
Er und alle Beteiligten hätten die Schwierigkeiten mit für viele Kunden tagelang nicht erreichbarem Online-Banking und bis ins dritte Quartal hinein teilweise nicht ausgeführten Daueraufträgen und Lastschriften nicht kommen sehen:
Die Datenmigration zuvor lief gut, es gab keinerlei Anzeichen für Schwierigkeiten.
Was dann passierte, nennt er