Enercon GmbH8. April 2022 | 14:55 | Lesedauer ca. 3 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

Nach Enercon GmbH legt Cyber-Hackerangriff Nordex SE lahm


Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hatten mehrere russische Hacker-Gruppen angekündigt, Putins Krieg auch im Internet unterstützen zu wollen. Am Tag des Ausbruchs des Ukraine-Krieges drangen Hacker in die Steuersysteme für Windräder des Herstellers Enercon GmbH aus Aurich im niedersächsischen Ostfriesland ein.

 

 Die Enercon GmbH ist nach Umsatz der größte deutsche Hersteller von Windenergieanlagen.

Der Grünen-Europapolitiker Niklas Nienaß (29) aus Rostock brachte im ZDF die Störung in Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine:

Schuld könnte ein Angriff russischer Hacker auf ein Satellitennetzwerk sein, über das die Anlagen gesteuert werden.

Am 1. April 2022 teilte Enercon in einer Presseerklärung mit:

1.156 Windparks sind wieder online, bei 193 Windparks ist die Kommunikation weiterhin gestört (Stand: 1. April).

Service-Teams in der Region Zentraleuropa (CNE) arbeiten derzeit in einer großangelegten konzertierten Aktion unter Hochdruck daran, das Problem zu beheben, das infolge einer Cyber-Attacke auf den Satelliten KA-SAT am 24. Februar eingetreten war.

Über den Satelliten geführte Kommunikationsdienste waren nahezu zeitgleich mit der Invasion russischer Truppen in die Ukraine ausgefallen.

Betroffen waren europaweit rund 30.000 Satellitenterminals, die von Unternehmen und Organisationen aus verschiedenen Branchen genutzt werden, darunter 5.800 ENERCON WEA in Zentraleuropa mit einer Gesamtleistung von über 10 Gigawatt.

Gegenüber ENERCON wurde inzwischen bestätigt, dass es sich bei der Ursache der Störung um einen Cyber-Angriff handelte, der jedoch nicht direkt auf ENERCON bzw. ENERCON-Kunden abzielte. Es wird ein Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg vermutet, die Störung der Kommunikation zu den WEA gilt als Kollateralschaden.

Abkehr von Nord Stream 2 und 20-Millionen-Euro-Klimastiftung

 

Am 30. März 2022 hatte die mecklenburg-vorpommersche Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (47, SPD) aus Schwerin erstmals öffentlich erklärt, dass die russisch-deutsche Gaspipeline Nord Stream 2 und die Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern zur Errichtung dieser, die mit 20 Millionen Euro des Putin-nahen Konzerns Gazprom gefüttert worden war, ein Fehler gewesen seien.

Die 1.234 km lange Offshore-Pipeline durch die Ostsee, die 10 Milliarden Euro gekostet hat, sollte den Gasfluss zwischen Russland und Deutschland verdoppeln. Putin rechnete schon ab Januar 2022 mit den zusätzlichen Einnahmen.

Ende Februar 2022 hatte die deutsche Energieregulierungsbehörde das Zertifizierungsverfahren der im September 2021 fertiggestellten Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland auf Eis gelegt. Nun folgte am 30. März 2022 auch noch die Abkehr der einstigen Förderin Manuela Schwesig.

Zufall oder nicht:

Am 31. März 2022 legte ein Cyber-Hackerangriff den norddeutschen Windrad-Bauer Nordex SE mit Zentrale in Hamburg und zwei Werken in Rostock (zweitgrößtes Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern) weitgehend lahm, wie das börsennotierte Unternehmen am 2. April 2022 mitteilte.

Eine Ransom-Software verschlüsselt alle Daten – eine Spezialität russischer Erpresser.

 




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