Der im österreichischen Kitzbühel lebende deutsche Business-Angel und Seed-Investor Jürgen Popp (54) steckte vor elf Jahren 100.000 Euro in die Gründung einer Medi Kompass GmbH in der Hirschbergstraße 8 in München.
Auf Portalen wie Medikompass.de, Zahngebot.de, Schoenheitsgebot.de und Tierarztkosten.de kann sich ein Patient oder Tierhalter noch heute die günstigsten Behandlungen ersteigern und spart bis zu 60 Prozent an Arztkosten. Eine Börsenerfolgsgeschichte wurde es nicht.
Die EBay-Versteigerungsidee mit anschließender Bewertung im Ärztebereich lief zumindest anfangs so gut an, dass Popp 2008 die MediNavi AG als Muttergesellschaft gründete und diese 2010 an die Börse brachte.
Eine Dividende konnte die letzte Hauptversammlung am 19. August 2016 nicht beschließen. Die rund 2,6 Millionen Inhaberaktien zum Nennwert von 1 Euro sind ein Pennystock und werden zur Zeit für 27 Cent pro Stück an nur noch einem einzigen Börsenmarktplatz verkauft: dem High Risk Market, einer Spezialabteilung der Hamburger Börse für Aktien, die sonst nirgendwo einen Handelsplatz finden.
Immerhin wurden in den letzten 3 Jahren mehr als 895.000 Aktien für einen Preis von fast 261.000 Euro gehandelt. Doch wer vor 3 Jahren zum Aktienpreis von damals 1,15 Euro kaufte, schaut heute auf eine Kursperformance von rund minus 75 Prozent.
2012 hatte die MediNavi AG eine zweite operative Tochter gegründet: die DocMatch GmbH. Das Portal Arztbuchen24.de vermittelt Termine bei Ärzten. Für Patienten kostenlos, für Ärzte für ein Jahresabbo bis zu 360 Euro plus Mehrwertsteuer.
Popp butterte über ein Growth Funding noch einmal eine halbe Million Euro in die MediNavi AG.
Doch der erhoffte große Durchbruch auf dem deutschen, niederländischen und englischen Gesundheitsmarkt blieb aus: