MDR6. August 2021 | 15:09 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteur SS

MDR exakt gab strafbewehrte Unterlassung gegen Thomas Bremer (DieBewertung.de) ab


Wir als Journalisten sollten unseren Job machen und uns nicht dazu verführen lassen, Fake-News als Referenz für unsere Arbeit zu nehmen.”

So ehrenrührig äußerte sich der freie Leipziger Fernseh-Autor Arndt Ginzel (48) am 15. Juli 2021 im Interview mit dem MDR-Kurzfilmmagazin unicato über Fake-News und Verschwörungstheorien.

 

Früher wurde der Leipziger Autor Arndt Ginzel für seine investigativen Recherchen gefeiert, jetzt musste sich MDR exakt entschuldigen und eine strafbewehrte Unterlassung abgeben © ARD MediathekFrüher wurde der Leipziger Autor Arndt Ginzel für seine investigativen Recherchen gefeiert, jetzt ... mehrFrüher wurde der Leipziger Autor Arndt Ginzel für seine investigativen Recherchen gefeiert, jetzt musste sich MDR exakt entschuldigen und eine strafbewehrte Unterlassung abgeben © ARD Mediathek

 

Doch drei Tage zuvor am 12. Juli 2021, hatte ein Zivil-Prozess vor dem Landgericht Leipzig gegen den MDR zutage gebracht, dass sich der freie MDR-Reporter Ginzel – bewusst oder unbewusst – mutmasslich von zwei Hamburger Reputations-Beratern für eine Negativ-SEO-Kampagne einspannen ließ, die sich gegen den Leipziger Kapitalmarkt-Reporter Thomas Bremer (64) von DieBewertung.de richtete.

Diese zwei Hamburger Medien- beziehungsweise Reputationsberater sollen nun über eine Reporterin der Hamburger Telemichel Produktionsgesellschaft mbH des Teheraners Michel Abdollahi (40) dem NDR-Magazin ZAPP und dem Leipziger Sender MDR Unterlagen zugespielt haben, wonach drei Unternehmen an die Leipziger Tafel jeweils 2.500 Euro gespendet haben und woraufhin dann kritische Artikel auf dem Portal DieBewertung gelöscht worden sind.

Der an der Uni Leipzig studierte und als ehemaliger SPIEGEL-Reporter sehr erfahrene sowie mit vielen Preisen überhäufte Investigativjournalist Arndt Ginzel, der vom MDR mit der Recherche betraut wurde, wusste natürlich, dass das allein noch keine Story wert ist. Denn dass sich erwischte Kriminelle von Verurteilungen vor Gericht oder Veröffentlichungen in der Presse freikaufen, ist völlig legal.

Das bestätigte dem MDR exakt auch auf Nachfrage die Hamburger Strafrechtlerin Mareike Biesold:

Artikel gegen Geld aus dem Netz zu nehmen? Leider ja.

Ein Aufreger wäre es, wenn bei einem solchen Deal die Staatsanwälte, Richter oder Journalisten persönlich oder ihr persönliches Umfeld Geld dafür erhalten hätten.

Ginzel ging dieser Frage nach:

Ist das Geld überhaupt bei der Tafel geblieben?

Gab es heimliche Rückzahlungen an Bremer?

Er fand jedoch nicht einen einzigen Beweis dafür, dass an Bremer oder sein persönliches Umfeld Geld für die Löschung der Artikel geflossen ist.

Ginzel fand auch keinen Beweis, dass die Leipziger Tafel auch nur einen Cent an Bremer oder sein Umfeld von den Spenden weitergeleitet hat.

Ginzel war sehr hartnäckig.

Er hatte sich sogar vor einem Jahr in seinem roten Volvo vor Bremers Büro und der gegenüberliegenden Leipziger Tafel persönlich mehrere Tage auf die Lauer gelegt, wie Nachbarn meldeten und auch eine Halteranfrage bei der Polizei bestätigte. Gebracht hat es nichts.

Dennoch erweckte Ginzel nun mit seinem MDR exakt-Beitrag “Kritische Artikel löschen gegen Geld?” am 26. Mai 2021 durch eine reine Verdachtsberichtserstattung den Eindruck, der Finanzjournalist Thomas Bremer hätte persönlich Geld angenommen, damit kritische Artikel auf der von ihm mitverantworteten Verbraucherinformationsseite DieBewertung.de gelöscht wurden.

Der Beitrag wurde dann auch noch unter der Rubrik, “Krumme Geschäfte” wie folgt in Suchmaschinen aufgrund
der MDR-Tagsetzungen beziehungsweise der Stichwörter forciert:

Erpressung durch Journalisten und das Geld fließt zur Tafel …

Bremer beschwerte sich sofort gegen diese falsche Tatsachenbehauptung und persönliche Verunglimpfung im Internet durch den MDR.

Es folgte am 31. Mai 2021 eine Entschuldigung und am 3. Juni 2021 eine strafbewehrte Unterlassung zu behaupten, Bremer hätte gegen Spenden an die Leipziger Tafel Artikel gelöscht und so Firmen erpresst.

Kristina Ehrlich, die Chefin vom Dienst exakt in der Redaktion Politische Magazine/Reportagen, mailte am 31. Mai 2021 (vier Tage nach Ausstrahlung der MDR exakt-Sendung) an Thomas Bremer:

Sehr geehrter Herr Bremer,

Wir haben Ihr Schreiben erhalten und die entsprechende Google-Schlagzeile gelöscht. Für die dort verwendete Formulierung des Erpressungsvorwurfs – die so im verlinkten MDR-Artikel nicht auftaucht – entschuldigen wir uns ausdrücklich.

Der Chef der Leipziger Tafel, Dr. Werner Wehmer, hatte, wie Bremer inzwischen herausgefunden hat, den MDR bereits vor Veröffentlichung des Beitrags darüber informiert, dass kein Spendengeld zurück an Bremer oder sein Umfeld geflossen sei. Inzwischen hat Dr. Wehmer auch noch eine strafbewehrte Eidesstattliche Versicherung darüber abgegeben.

Ebenfalls noch vor Veröffentlichung des TV-Beitrags hatte Thomas Bremer am 19. Mai 2021 dem Journalistenkollegen Ginzel in einer E-Mail erläutert:

Löschungen erfolgen aus rechtlichen Gründen bzw. Abwägungen zugunsten des Persönlichkeitsrechtes (zum Beispiel bei einem erheblichen Zeitablauf oder Erledigung des Vorganges); aber nicht gegen Geldzahlungen.

Nennen Sie mir einen konkreten Fall und ich teile lhnen mit, welcher konkrete Sachverhalt und juristische Entscheidung dahinter steht.

Ginzel blieb die Antwort schuldig.

Ginzel wird in Leipzig als ehrbarer Journalist gefeiert. Der Leipziger Fotograf Martin Neuhof ehrte Ginzel als “Herzkämpfer” und lobte:

Er hat im “Sachsensumpf” recherchiert (worüber auch GoMoPa anerkennend berichtete) und wurde während des Ukraine-Konflikts kurzzeitig verhaftet.

Ein Mann, der vor journalistischer Erfahrung nur so strahlt.

Warum flachte Ginzel nun bei MDR exakt so ab?

Thomas Bremer ist über seinen Kollegen enttäuscht.

In einem Artikel auf DieBewertung mit der Überschrift “Arndt Ginzel, MDR: Ich kann morgens noch in den Spiegel schauen” machte Bremer dem TV-Kollegen klar:

Ich habe ein Netzwerk von über 4.000 Informanten/Zuträgern, damit kann man in dem Bereich, wo ich tätig bin, einen tollen Job machen, und ich kann Ihnen sagen, einige Ihrer Kollegen von großen Magazinen und Tageszeitungen nutzen unsere Infos für Ihre Berichte.

So schlecht kann ich also von der Qualität her nicht sein.

MDR-Hausjurist Dirk Kremser stellte in einer Mail am 11. Juni 2021 an Thomas Bremer klar:

Abschließend erlaube ich mir der Vollständigkeit halber den Hinweis, dass der MDR weder in dem TV-Beitrag noch in
dem Online-Artikel jemals die Behauptung aufgestellt hat, es habe zu irgendeinem Zeitpunkt irgendwelche Rückfluss-
Zahlungen der Leipziger Tafel e. V. an Sie persönlich oder Ihr berufliches Umfeld gegeben.

Doch Bremer will die mutmassliche Negativ-SEO-Kampagne gegen ihn, bei der ZAPP und MDR exakt offenbar nur Puzzlesteine waren, restlos aufklären und juristisch verfolgen. Er habe sogar einen Detektiv engagiert.

“Was wir da Stück für Stück herausgefunden haben, da ist das Ding für uns lange nicht zuende”, sagte Bremer heute zu GoMoPa.

Arndt Ginzel versicherte an Eides statt, dass es sich bei dem Beitrag um keine beauftragte Negativkampagne handelt.

Allerdings versicherte Arndt Ginzel in derselben Eidesstattlichen Versicherung vom 28. Juni 2021 auch:

Ebenfalls falsch in Herrn Bremers eidesstattlicher Versicherung ist die Behauptung, dass ein auf mich zugelassenes Fahrzeug im Zeitraum Mai/Juni 202o mehrfach an Herrn Bremers Anschrift ,”beschattend” stand. lch habe zu keinem Zeitpunkt Herrn Bremer,”beschattet”.

Bremer sagte dazu heute zu GoMoPa:

Im Prozess haben wir ihn dann auf den Stuhl gesetzt. Und dann hat er zugegeben, dass das sein Auto ist.

Und dann hat er noch behauptet, er hätte nicht vor der Tür gestanden. Und dann haben wir dem Gericht offengelegt, dass wir eine Halterfeststellung angefragt hatten, weil wir uns bedroht gefühlt haben, und dass uns die Polizei den Namen des Halters Arndt Ginzel mitgeteilt hat.

Und da hat er kleinlaut gesagt, das könnte sein, dass das Auto dagestanden hätte. Er wüsste aber nicht mehr, warum.

“Da muss sich jemand viel, viel Mühe gegeben haben, konstatiert Bremer.” Nun denn…




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