Max.xs financial services AG30. September 2014 | 9:27 | Lesedauer ca. 4 min | Autor: GoMoPa-Redakteur AJ

Max.xs financial services AG: Notverkauf an Frank Alexander de Boer


Die Vertriebsgesellschaft max.xs financial services AG diente seit 2010 als Speerspitze für die Geschäfte der cash.life AG. Seit mehr als 15 Jahren handelt cash life mit Lebensversicherungen am Zweitmarkt. Aufgrund hoher Steuerschulden ist die gesamte Unternehmensgruppe in Schieflage geraten.

 

Zwischen 2006 und 2010 hatte die cash life AG durch den Handel mit Lebensversicherungen am Zweitmarkt mehr als eine Milliarde Euro Umsatz generiert. Anders als erwartet, sollten sich die Geschäfte für die Aktionäre des Unternehmens allerdings nicht auszahlen.

Beim Verkauf der Lebensversicherungen, die von cash life nach Ankauf zu größeren Paketen gebündelt wurden, hatte die cash life AG den Käufern keine Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt. Nach Angaben des Unternehmens habe das Finanzamt diese in den Anfangsjahren 2001 bis 2005 auch nicht bemängelt.

Nach einer Außerprüfung für die Jahre 2006 bis 2010 änderte das Finanzamt allerdings seine Rechtsauffassung und verlangte eine Steuernachzahlung von knapp 240 Millionen Euro von der cash life AG. Das Unternehmen teilte mit, dass die Rückzahlung des Betrags ausgesetzt wurde, bis das laufende Gerichtsverfahren zu dieser Sache abgeschlossen ist.

Die Probleme der cash life AG schlugen auf die max.xs financial services AG durch.

 

In der aktuellsten, veröffentlichten Bilanz für das Jahr 2012 weist die max.xs einen Bilanzverlust in Höhe von 1.207.382,42 Euro aus. Aufgrund der mangelnden Ausstattung mit Eigenkapital ist die max.xs financial services AG in Schieflage geraten. Unter anderem haben Verbindlichkeiten gegenüber angeschlossenen Unternehmen von fast drei Millionen Euro dafür gesorgt, dass die max.xs financial services AG ohne Unterstützung der Gesellschafter Insolvenz anmelden müsste.

Die Vorstände der cash life haben in Folge alle Darlehensforderungen gegenüber der eigenen Tochtergesellschaft mit einem qualifizierten Rangrücktritt versehen, um die Insolvenz zu verhindern. In Wirtschaftsauskünften über das Unternehmen heißt es:

Der letzte Jahresabschluss weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag aus. Das Unternehmen ist somit bilanziell überschuldet.

Anfang Juli 2014 fiel dann eine Entscheidung über die Zukunft der max.xs financial services AG.




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