Marinus Timmermans23. April 2015 | 16:53 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: GoMoPa-Redakteur JS

Marinus Timmermans erfolgloser Algenzauber: Strafanzeige wegen Verdacht auf Kapitalanlagebetrug


Mit der großangelegten Zucht von keimfreien Blaualgen für medizinische und kosmetische Einsatzgebiete plante eine Gruppe Glücksritter, die sich um Marinus (69) und Renate Timmermans (67) geschart haben, zu Ruhm und Reichtum zu kommen. Im ersten Versuch scheiterten sie mit der Ökologische Projekte AG (ÖPAG), die nach kurzer Zeit am Markt in die Insolvenz geschickt wurde, jetzt folgt eine Serie von Pleiten, Pech und Pannen beim Folgeprojekt Algen-Parks AG (ALPAG).

 

Kunden sind enttäuscht und brechen Pilotprojekte ab, Investoren sprechen bereits von Kapitalanlagebetrug. Kurz zusammenfasst ist dies der aktuelle Stand der Algen-Parks AG aus Berlin-Grunewald. Rund 30 Millionen Euro wollte das Unternehmen in zwei Algenzucht-Anlagen in Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) und Essen (Niedersachsen) investieren, ein weiteres Projekt sollte in Homberg (Hessen) entstehen.

 

In Neustadt/Glewe veranstaltete die ALPAG einen Medienrummel zur symbolischen Einweihung des Projekts. Ob Bürgermeister Arne Kröger (li.) um die ÖPAG-Vergangenheit der "Algenprofis" Klaus Brückner (3.v.r.) und Marinus Timmermans (2.v.r.) weiß? © Ludwigsluster Tageblatt (Screenshot)In Neustadt/Glewe veranstaltete die ALPAG einen Medienrummel zur symbolischen Einweihung des Projekt ... mehrIn Neustadt/Glewe veranstaltete die ALPAG einen Medienrummel zur symbolischen Einweihung des Projekts. Ob Bürgermeister Arne Kröger (li.) um die ÖPAG-Vergangenheit der “Algenprofis” Klaus Brückner (3.v.r.) und Marinus Timmermans (2.v.r.) weiß? © Ludwigsluster Tageblatt (Screenshot)

 

In eigens entwickelten Folienschläuchen soll laut der ALPAG die kostengünstige Aufzucht hochqualitativer Mikroalgen möglich sein. Doch außer vollmundigen Versprechungen lieferte die ach so innovative Firma nichts – jedenfalls nichts für ihre zahlenden Kunden.

 
Algenzucht in Folienschläuchen. Foto: NOVA Green Projektmanagement GmbHAlgenzucht in Folienschläuchen. Foto: NOVA Green Projektmanagement GmbH
 

Bereits mit der Vorgängergesellschaft ÖPAG hatte die Algen-Clique von ALPAG-Chef Marinus Timmermans mit großen Versprechen sowohl Anlegergelder, als auch günstige kommunale Liegenschaften mit seinen Vertriebstruppen einwerben können. An der Realisierung der Projekte scheiterte das Team allerdings kläglich. Am 31. März 2014 wurde das Insolvenzverfahren über die ÖPAG vom Amtsgericht Potsdam eröffnet (AZ: 36o IN 4675/13). Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Oliver Sietz bestellt.

Die Gründern und Profiteure des Algengeschäfts nahmen die Unternehmenspleite eher locker hin und gründeten kurzentschlossen die Nachfolgegesellschaft ALPAG. Seit dem 13. August 2013 ist die neue Algen-Investmentgesellschaft mit dem alten ÖPAG-Geschäftsmodell am Markt aktiv.

Neben Marinus Timmermanns, der als Alleinvorstand bei der ALPAG quasi frei walten kann, übernehmen Marinus Timmermans Ehefrau Renate, der ÖPAG-Vorstand und derzeitige ALPAG-Aufsichtsrat Klaus Brückner (73) sowie Uwe Raake, der nach der ÖPAG-Insolvenz ebenfalls kurzzeitig im Vorstand der ALPAG saß, bis er diese Funktion am 12. November 2013 aufgab, Schlüsselfunktionen bei der ALPAG. Als dritte Aufsichtsperson der ALPAG dient derzeit Diplom-Kaufmann Jörg Kopp.

Politische Unterstützung für die ALPAG

 

Die ALPAG erwarb kurz nach ihrer Gründung im August 2013 ein Grundstück mit einer Gesamtfläche von rund 39.000 Quadratmetern in Neustadt/Glewe unweit von Schwerin. Dort sollen künftig 50 Tonnen Bioalgenmasse pro Jahr produziert werden. Bei der Vorstellung des Projekts und dem feierlichen Spatenstich im Mai 2014 war auch der Bürgermeister von Neustadt/Glewe vor Ort. Immerhin versprach ALPAG nicht nur Investitionen in Millionenhöhe, sondern langfristig bis zu zehn neue Arbeitsplätze.




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