Bei der SUNfarming GmbH aus Erkner bei Berlin werfen Anleger ihr Geld (ab 1.000 Euro) in eine unbesicherte 15 Millionen Euro Anleihe 2022/2027, die vor allem ein hochriskanter Selbstbedienungs-Laden für eine völlig andere Firma ist.
Denn die SUNfarming, die Solarparks in Deutschland entwickelt, hat der rechtlich unabhängigen SUNfarming Group AG aus Erkner, die diese Parks über ihre Projektgesellschaften am Ende kaufen und von den Stromerträgen leben soll, einen 20 Millionen Euro schweren Rahmen-Kredit gewährt, der laufend verlängert werden kann und von dem sie nach Belieben Teiltranchen abrufen kann.
Der Kredit wurde bereits im Jahr 2020 fast vollständig abgerufen und machte im Geschäftsjahr 2020 bei der jetzigen Anleihe-Emittentin den Großteil in der Bilanzsumme (34 Millionen Euro) aus.
In jenem Jahr hat die SUNfarming GmbH bereits eine unbesicherte 10 Millionen Euro Anleihe 2020/2025 mit Luxemburg-Prospekt aufgelegt und vollständig platziert, die jährlich mit 5,5 Prozent verzinst werden soll und im Jahr 2025 zur Rückzahlung fällig wird, wie GoMoPa berichtete.
Auch aus dem neuen Anleihe-Prospekt, der nicht bei der deutschen BaFin eingereicht worden ist, sondern wieder im Großherzogtum Luxemburg, ist nicht konkret ersichtlich, für welche Projekte das Darlehenskapital eingesetzt wird und wie hoch deren Ausfallrisiko ist. Es besteht das Risiko, dass der Darlehensnehmer das Kapital an die Emittentin nicht (vollständig) zurückzahlen kann.
Eine Kreditsicherheit gibt die SUNfarming Group AG der SUNfarming GmbH nicht.
Im Gegenteil: Es herrscht ein deftiger Interessenkonflikt.