Der MLM-Direktvertriebsboss Dennis Nowak aus Hamburg, der auf Mallorca in einer 500 Quadratmeter Villa in Santa Ponsa unweit vom Yachthafen Port Adriano mit dem Fotomodel Agnieska Mannshardt auf großem Fuß leben soll, ist schon eine Ulknudel – wenn auch eine sehr erfolgreiche.
Seit dem 1. April 2018 hält der ehemalige Tauchlehrer, Sonnyboy und “Junge vom Hamburger Kiez” die rekrutierten Gründungsinvestoren für eine anonyme Blockchain Finanzmarkt Community namens Infinity Economics mit einem hausinternen Lotto (Win mit Xin) bei Laune.
Die Gründungsinvestoren sind schon seit geraumer Zeit nicht wirklich happy. Sie haben nämlich 50.000 echte US-Dollar investiert und sitzen zusammen mit insgesamt 29.000 Anlegern seit mehr als einem Jahr auf einem Haufen von 9 Milliarden digitaler XINs (Hauswährung), die außerhalb der Community nur an einer illegalen Börse in Polen gehandelt werden können, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.
Denn seit 2014 hat Nowak doch eigentlich damit zu tun, nach seinen Worten einen “neuen Markt, vielleicht den größten Markt, den es jemals gegeben hat”, mit dem Direktvertrieb eines ungarischen Wunder-Heilsprays zu erobern:
Lavylite
Das Spray soll Zellen verjüngen, Knochenbrüche heilen, Fußpilz beseitigen oder auch verschlissene Gelenkknorpel (Arthrose) wieder aufbauen können.
Angeblicher Wissenschaftler und Erfinder sei der Ungar Tibor Jakabovicz, über den das Lavylite Team aber auch auf journalistische Nachfragen hin keine Auskunft erteilt.
Die Firm Lavylite Limited ist in Hongkong angesiedelt.
Deutsche Nebenverdienstler sollen nun die Sprays im Paket zu 500 Euro kaufen und können die Sprays dann einzeln für 80 Euro weiterverkaufen und so 10.000 Euro verdienen.
Aber das ist wohl gar nicht das wahre Ziel von Vertriebsboss Nowak, denn er riet den angeworbenen Verkäufern bei einem Budapest-Event am 6. Juni 2017, das auch auf Youtube verbreitet wurde, doch besser weitere Verkäufer zu werben:
Suchen Sie keine kranken Menschen. Es ist zwar schön, wenn du helfen kannst. Aber wenn du nur mit Kranken zu tun hast, bringen die auch wieder nur kranke Menschen. Ich möchte mit Ihnen die größte Krankheit aller Zeiten heilen: kein Geld.
Und wie man sich nun als Vertriebler reich sprayt und dabei Druck aufbaut, lehrte Nowak den Neulingen am 6. Juni 2017 in seinem Lavylites Marketingplan für Profis, der ebenfalls auf Youtube veröffentlicht wurde, mit folgenden Worten:
Innerhalb von 48 Stunden: Wo sind deine Freunde? (…) Jetzt musst du den kratzen, beißen, damit der sofort seine Kontakte rausrotzt. Wenn das zu lange dauert, kriegen sie es nicht hin, noch einen zu sponsoren.
Zur Motivation erzählte Nowak seinen Vertriebsjüngern gern, was er bei der Sache verdient. Dennis Nowak sagte selbst in einem Youtube-Video im September 2014, dass er nach 19 Wochen Lavylite 700 000 Euro “gemacht” hätte.
Das Verkausmagazin MLM Wordlwide von der Golife24 SL aus Palma de Mallorca (Carrer de la Maria Christina 4) bescheinigte ein Jahr später am 1. Oktober 2015 unter dem Titel: “Dennis Nowak sprüht sich reich”:
Seit dem Start von Nowak bei Lavylites im Mai 2014 ist mittlerweile eine Vertriebsorganisation von rund 16.000 Partnern entstanden, die komplett auf den Verkauf der Produkte fokussiert ist.
Das Monatseinkommen von Dennis Nowak beläuft sich schätzungsweise auf 45.000 bis 50.000,- Euro, und kumuliert dürfte das Gesamteinkommen mit Lavylites bei knapp über 450.000 Euro liegen und die erste Einkommensmillion scheint kurzfristig in greifbarer Nähe zu sein.
2016, ein weiteres Jahr später, gab das MLM Worldwide an, dass Nowak im Monat 70.000 Euro verdienen würde.
Und auf dem Lavylites-Event “Wie werde ich Millionär” im November 2017 in Wien ließ Nowak auf Youtube wissen:
In 3 Jahren mehr als 50.000 Partner.
Verdienst: über 2 Millionen Euro.
Als Erklärung für seinen Erfolg hatte Nowak vor laufender Kamera auf Youtube am 30. September 2014 zur Markteinführung von Lavylites behauptet:
Wir haben hier mit Abstand die besten Produkte, die es jemals im Multi-Level-Marketing gegeben hat.
Einer wissenschaftlichen Überprüfung halten sie jedoch nicht stand. Der Wissenschaftler und Biologe Dr. Rainer Wolf von der Uni Würzburg findet dafür harsche Worte.